JURASSIC LEAGUE
Im Jahr 2020 tat sich so einiges auf der Welt und so wurde auch ich überrascht, als ausgerechnet ein Wonder Woman-Comic meine Aufmerksamkeit erhaschte und wenig später zu meiner persönlichen Nummer Eins des Jahres wurde. Die Rede ist von Wonder Woman: Dead Earth, das mich bereits mit seinem Auftakt mitriss und nie wieder loslassen wollte. Dieser Comic war nicht nur bildgewaltig und spannend, sondern auch teils emotional hochgeladen.
Der Mann hinter dem Werk war der aus Chicago stammende Zeichner und Autor Daniel Warren Johnson, der schon allein durch seinen Zeichenstil für ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit sorgte. Nun aber wurde es Zeit für einen neuen Titel und der Amerikaner liefert erneut Unerwartetes.
Wie schon der Titel andeutet, lernen wir in Jurassic League eine etwas andere Art der Superhelden-Liga kennen. Diese orientiert sich zwar an den bekannten Figuren wie Batman, Superman und Wonder Woman, aber ein Detail sticht dann doch hervor. Es geht um Dinos, bzw. Superdinohelden.
In einer alternativen Realität sind es nun keine Menschen oder Metawesen, die gegen das Böse zu Felde ziehen, sondern eben ausgewachsene Urtiere. Das klingt nicht nur verrückt und ziemlich überdreht – das ist es auch!
Johnson holt das Beste aus dieser Idee raus und versucht zugleich, an keiner Kontinuität zu kratzen. Allerdings erschöpft sich dadurch auch sehr schnell dieses Konzept und es stellen sich kaum noch Überraschungen ein.
Somit ist Jurassic League ist ein kurzweiliger Spaß geworden, den man aber aller Wahrscheinlichkeit nach schnell wieder vergessen wird.
Panini Comics Deutschland / 156 Seiten – Softcover / 21.02.23 / 19,00 € / ©️ Panini Comics Deutschland
BLOOD ON THE TRACKS - BD. 4
Was man eher weniger schnell vergisst, ist wohl der Plot von Blood on the Tracks von Shuzo Oshimi (Aku No Hana – Die Blumen des Bösen) und was der junge Seiichi darin durchleben muss. Direkt vor seinen Augen stieß seine Mutter dessen Cousin in einen Abgrund, was dieser nur knapp überlebte. Seiichi war daraufhin gezwungen, für seine Mutter zu lügen und trägt seitdem immense Schuldgefühle mit sich herum.
Eine Mitschülerin von Seiichi sorgt nun aber für neue Gefühle und gleichzeitig aber auch neue Ängste bei ihm. Wie wird seine Mutter reagieren, wenn sie von der jungen Liebe erfährt und kann diese überhaupt fortbestehen? Doch dann kommt es zur plötzlichen Konfrontation und Seiichi muss eine schwere Entscheidung treffen.
Es gibt wohl kaum ein furchteinflößenderes Monster als eines, das man liebt. Das Konzept der fürsorglichen Mutter wird bei Blood on the Tracks auf den Kopf gestellt und ins völlig Groteske gezogen.
Dabei sind die Motive bisher immer noch ein Rätsel und werden auch in diesem Kapitel noch nicht mal ansatzweise offenbart. Das macht wohl auch den größten Reiz an der Serie aus, der auch dementsprechend hier nicht abreißt. Diese Serie ist und bleibt spannend.
Manga Cult / 216 Seiten – Softcover / 09.03.23 / 10,00 € / ©️ Cross Cult
BATMAN – ONE BAD DAY: RIDDLER
Freunde, ich kann es hier ganz kurz machen. Kauft Batman – One Bad Day – Riddler und habt einfach eine tolle Zeit. Das preisgekrönte Comic-Duo Tom King und Mitch Gerads (Strange Adventures) präsentieren mit diesem Band einen der besten Comics des Jahres.
Dieser fungiert übrigens als Auftakt zu einer besonderen Serie, die sich den größten Schurken und Widersachern des dunklen Ritters widmet. Jeder Band wird dabei von unterschiedlichen Künstlern umgesetzt, was bereits hier wunderbar funktioniert.
Mit dem Riddler haben King und Gerads einen von Batmans Erzfeinden gewählt, der wohl am meisten unterschätzt wird. Doch die beiden Amerikaner wählen einen düsteren und zugleich schockierenden neuen Ansatz für Edward Nigma, beleuchten aber auch dessen Vergangenheit und Faible für Rätsel, was eng miteinander verbunden ist.
Diese Darstellung des Riddler wird wohl maßgeblich großen Einfluss auf künftige Geschichten haben und das kann man nur gutheißen.
Es bleibt somit bei der Eingangs erwähnten Empfehlung. Kaufen. Lesen.