„Wir rufen das Schiedsgericht an, die Mechanica Caelestium.“
Einer für alle, alles für Reis. So lautet das Motto von Pan. Die abgelegene Siedlung lebt vom Reis und muss stets sorgsam mit dieser Ressource umgehen. Nur wer in Pan geboren ist, hat ein Anrecht auf die lebenswichtigen Rationen. Schließlich ist alles rund um Pan zerstört oder vergiftet.
Es ist eine dystopische Welt, in der Mechanica Caelestium spielt. Die Städte sind versunken und die Natur holt sich zurück, was ihr schon immer gehörte.
In dieser Welt lebt auch die junge Aster, die nicht in Pan geboren wurde und auch nicht weiß, wo ihre eigentlichen Wurzeln liegen. Zusammen mit ihrem guten Freund Wallis durchstöbert sie tagtäglich das umliegende Land, auf der Suche nach Nahrung oder verwertbaren Teilen für den Tauschhandel. Ihr einfaches Leben und das sämtlicher Bewohner von Pan wird schon bald auf den Kopf gestellt, als eine Delegation aus dem Reich Fortuna auftaucht und sie vor ein Ultimatum stellt.
„DENKEN WIR ZURÜCK AN DIE ZWEITE RUNDE, DA GAB ES AUCH ÜBERRASCHUNGEN.“
Müsste man Mechanica Caelestium versuchen passend zu umschreiben, so würde ich den Titel erzählerisch irgendwo zwischen Gung Ho, Die Tribute von Panem und tatsächlich auch der Sport-Manga-Reihe Haikyu!! einordnen. Das mag zwar sicher befremdlich klingen, passt aber ganz gut.
Vergleichbar ist es mit Gung Ho (tolle Reihe von Cross Cult) in punkto Auftreten der Hauptfiguren und dem Setting, während der Bezug zu Die Tribute von Panem erst im Laufe der Erzählung deutlich wird – in Form von Völkerball.
Ja, genau. In Mechanica Caelestium hauen sich die gegnerischen Siedlung wortwörtlich Bälle um die Ohren. Jede Siedlung wird dabei durch ein Team vertreten. Das Team, das zuerst zwei Runden für sich entscheidet, gewinnt.
So einfach lauten die Regeln, doch der französische Autor und Zeichner Marwan Chabane erlaubt sich noch einige spannende Ideen, um das ganze nochmal fesselnder zu erzählen.
„ALS VERANTWORTUNGSVOLLE HERRSCHERIN DURFTE ICH NATÜRLICH DAS GESETZ NICHT MISSACHTEN.“
Grundlegend macht Chabane alles richtig und es fiel mir wirklich schwer, den Comic zwischendurch wegzulegen. Doch komplett fehlerfrei funktioniert Mechanica Caelestium dann aber auch nicht.
Nach der Hälfte der Geschichte bringt der Franzose nämlich noch ein weiteres Thema mit ins Spiel: Revolution. Ein Ansatz, der auch passend gewählt ist, jedoch in seiner Ausführung ziemlich scheitert. Viel zu kurz und in nur sehr wenigen Momenten kommt das Thema zum Vorschein.
Wenigstens bleibt uns bei den Matches solche Aussetzer verwehrt. Hier punktet Chabane umso mehr. Die einzelnen Runden sind packend und abwechslungsreich gestaltet und man fiebert wirklich mit. Daher auch die stimmungstechnische Einordnung zum Manga Haikyu!!.
Um das ganze abzuschließen, bleibt nur noch zu sagen, dass Mechanica Caelestium ein kleiner, aber nicht zu unterschätzender Titel ist, der mit seiner Prämisse und Umsetzung zu den stärksten Titeln in diesem Jahr zählt.
Gebt dem Ding also eine Chance.