Spielkonzept
Einfach erklärt: durch die Gegend rennen und Pokémon fangen. Diese dann anschließend entwickeln und in Arenen gegen andere antreten lassen. Also, um es kurz zu machen: Es ist Pokémon!
Aber was unterscheidet dieses Spiel von den bisherigen Versionen?
Zum einen ist es kein teures Modul, welches man in sein portables Nintendo-Gerät reinstecken muss. Es ist Free-to-Play und kann dann bald über die üblichen Wege runtergeladen werden.
Neu ist, dass man nicht mehr in einer fiktiven Welt spielt, sondern wo man gerade ist. In meinem Fall: Leipzig. Und damit setzt Nintendo mal wieder einen weiteren Wegpunkt in der Spielegeschichte. Das Konzept, die Umgebung ins Spiel miteinzubeziehen, ist nicht neu. Aber bisherige Spiele, die versucht haben dies umzusetzen, haben es nicht bis ins Gaming-Mainstream geschafft. Pokémon Go ist bereits ein Kultspiel, noch bevor es richtig veröffentlicht wurde. Dass die Server von Pokémon Go in den Abendstunden ständig überlastet sind, zeigt, dass Nintendo die Akzeptanz unterschätzt hat. Aber besser so als anders herum.
AR - Augmented Reality
Ja, so heißt das Zauberwort, wenn man die digitale Welt mit der reellen Welt überlappen lässt. Pokémon Go bedient sich dabei zwei verschiedenen Methoden.
Zum einen wird per GPS der Standort des Spielers bestimmt. Dieser erscheint dann auf einer Karte der Umgebung. Aber anders als bei Google Maps sieht man dort nicht etwa Ortsbezeichnungen, Koordinaten, etc. Stattdessen kann der Spieler die Umgebung inkl. der Arenen und Pokéstops sehen. Sobald man in der Nähe ist, werden die jeweiligen Punkte auf der Karte aktiviert und man kann sie verwenden. Während man in Arenen sich mit anderen Trainern duelliert, dienen die Pokéstops dazu, neues Equipment einzusammeln: Pokébälle, Heilmittel, Eier und vieles mehr.
Das besondere an den Pokéstops ist, dass sie immer an Orten sind, die einen Tick außergewöhnlich sind: Denkmäler, architektonische Besonderheiten, Graffities, etc. Mehr als einmal habe ich vor einem Pokéstopp gestanden und mich gewundert, was ich bisher immer übersehen habe. Fazit: Pokémon Go macht nicht nur Spaß, man lernt seine Umgebung auch noch mal neu kennen.
Zum anderen wird die Handykamera verwendet. Hat man ein Pokémon entdeckt, kann man es versuchen einzufangen. Auf dem Smratphone erscheint dann genau das, was die Kamera einfängt, das Pokémon wird dann ins Bild eingeblendet. Zugegebenerweise habe ich im Bereich AR schon besseres gesehen. Alleine die AR-Karten des 3DS sind da ein wesentlich besseres Beispiel. Auf der anderen Seite wäre eine AR ohne vorprogrammierte Fixpunkte mit unserer heutigen Technik viel zu aufwendig und würde den Rahmen eines Handy-Spieles weit sprengen.
Das Jagen
Das ist der Hauptbestandteil des Spiels. Genau wie beim großen Bruder auf den Nintendo-Handhelds wird die exakte Position eines Pokémon meistens nicht angezeigt. Man sieht lediglich eine Liste von den Pokémon in der Umgebung und eine ungefähre Entfernung. Keine Richtung, kein vermuteter Ort. Arbeitet man in Teams, kann sich jeder dasselbe Ziel auf den Schirm holen und mittels der ungefähren Entfernung können dann die einzelnen Spieler das Pokémon umzingeln und dann fangen. Ist es gefunden, muss man einen Pokéball auf das Zielobjekt werfen. Das ist nicht immer einfach, da es sich bewegt und auch die Fingerbewegungen des Spielers Einfluss auf die Flugbahn des Balls hat. Meiner Meinung nach ist das gut gelöst.
Das Entwickeln
Ganz klassisch. Pokémon verbessern, Pokémon entwickeln. Für beide benötigt man Bonbons, jedes Pokémon hat seine eigene Sorte. Will man also ein Pokémon verbessern, muss man immer wieder den gleichen Typus einfangen. Jedesmal bekommt man Bonbons. Hat man genug: Wupp - nächste Entwicklungsstufe.
Das Kämpfen
Kämpfen geht nur in den Arenen. Sobald man erfahren genug ist, diese zu besuchen, muss man sich für eines von drei Teams entscheiden. Jede Arena gehört dann einem der Teams. Die Kämpfe selbst sind relativ simpel und anders als beim Original in Echtzeit. Letztendlich hat man 5 Option: Ausweichen, Standardattacke, Spezialattacke, Pokémon wechseln, Rückzug. Standard- und Spezialattacken sind von Pokémon zu Pokémon unterschiedlich und haben nicht so starke Unterschiede wie im Original. Das Kampfsystem ist weniger auf Taktik, dafür mehr auf wildes Rumgefinger ausgelegt. Ist mal was anderes, aber mir persönlich hat das bisherige System besser gefallen.
Ist eine Arena übernommen, kann jeder, der zum selben Team gehört, die Arena mit einem eigenen Pokémon verstärken. Sobald es besiegt wurde, kehrt es wieder zum Besitzer zurück.
Das "Will ich noch haben!"
Was mir leider noch fehlt, ist die Möglichkeit, eine Freundesliste zu erstellen. Google+ ist integriert, aber nur die Cloud-Funktion für den Spielstand. Eine Verbindung zu Facebook wäre nett. Zudem vermisse ich aktuell noch die Möglichkeit, Pokémon zu tauschen. Das hat einen großen Reiz ausgeübt und ich finde es schade, dass es in der Smartphone-Version nicht vorhanden ist. Ein Story-Modus wäre schön. Evtl. so eine Art Geo-Cachen, erstellbar von den Fans und Nutzern. Das Züchten von Pokémon wäre auch nett...
Das "Leider Geil!"
Ja! Es macht Spaß! Es ist Pokémon! Und die In-App-Käufe liegen in einem vernünftigen Preisrahmen. Absolut an mageres Taschengeld angepasst. Ganz davon abgesehen, dass es auch ohne Echtgeldeinsatz super spielbar ist.
Das schöne ist, dass man es überall spielen kann, sofern GPS funktioniert. Ich sage also: Nicht warten, bis es im Play-Store erscheint: APK über Google suchen, installieren und loslegen!
Catch ´em all!!!