Was haben wir mit Matt Damon schon alles durch. Wir mussten ihn aus dem 2. Weltkrieg holen, haben ihn mit Steuergeldern zum Superagenten ausgebildet, schickten ihn in den Weltraum, um die letzte Hoffnung der Menschheit zu sein. Und er dankte es uns, indem er als gefallener Engel die Existenz des kompletten Seins zerstören wollte. Ja gut, trotzdem tun wir alles um ihm vom Mars zurück zu holen. Er ist Matt Damon.
"Ich muss nur etwas auf einem Planeten anbauen, auf dem nix wächst!"
Während einer Marsmission der Ares 3, kommt es plötzlich zu einem Sturm. Das Crewmitglied Mark Watney (Matt Damon) wird bei diesem von herumfliegenden Trümmerteilen getroffen und von den anderen Besatzungsmitgliedern getrennt. Im Glauben, Watney wäre gestorben, ordnet Kommandantin Lewis den Rückflug an. Was aber keiner weiß: Mark hat überlebt und muss sich nun auf einem einsamen und luftleeren Planeten durchkämpfen. Zum Glück ist er der beste Botaniker des Mars.
"Mark Watney, Spacepirat!"
Chris hat ja eine Rezension zum Buch geschrieben und war sichtlich begeistert. Ich habe das Buch nicht gelesen und wusste somit nicht so recht, was man von dem Film halten kann. Aber ich sage es frei heraus, ich musste am Ende echt mit den Tränen kämpfen. Tränen der Freude.
Dieser Film ist eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Er verliert keine Zeit um Damons Charakter in die missliche Lage zu bringen. Und da der Hauptteil natürlich auf dem Mars spielt, kann man gleich sagen, wie wunderschön der rote Planet in Szene gesetzt wurde. Es werden weite Steingebilde gezeigt gepaart mit Einsamkeit und doch Neugierde, was wohl hinter dem nächsten Berg ist. Für mich bisher die schönste Interpretation des Mars.
Matt Damon zeigt auch hier wieder seine breite Palette des Könnens. Watney ist kein typischer Botaniker oder Astronaut. Vielmehr ist er jemand, der seine Lage sehr sarkastisch und mit Humor nimmt. Was ihn unglaublich sympathisch macht. Es gibt eine Szene, wo er ermahnt wird, nicht zu vulgär zu sprechen, da die ganze Welt mithören könne. Er macht das, was jeder machen würde: er wird vulgär. Man fiebert mit diesem Charakter mit. Man will, dass ihm Sachen gelingen und er es schafft vom Mars runterzukommen. Kleine Erfolge, wie das entzünden von Feuer, lassen das Kinobesucherherz höher schlagen.
Allerdings trägt Damon den Film nicht alleine. Die gesamte Besetzung spielt ihre jeweiligen Rollen sehr, sehr gut. Da wäre zum einem Chiwetel Ejiofor in der Rolle des Leiters der Mars-Mission Vincent Kapoor. Sein Charakter ist hin- und hergerissen zwischen dem Zurückholen des Besatzungsmitgliedes und dem wirtschaftlichem Vorankommen der NASA. Ebenfalls stark spielt Jessica Chastain (Kommandantin Lewis). Die Schuldgefühle und Selbstzweifel, angesichts ihrer Entscheidungen, kauft man voll und ganz ab. Neben ihr möchte ich allerding noch jemanden hervorheben, den wir in einer ähnlichen Rolle schon mal dieses Jahr zu Gesicht bekommen haben. Kate Mara spielte erst kürzlich die Susan Storm im grauenvollen Reboot von "Fantastic Four". Dass es eben am Film lag, zeigt sie hier. Denn sie kann sehr wohl überzeugend eine Wissenschaftlerin spielen, die sich mit ihrer Materie auskennt.
Die Effekte sind toll und man bemerkt das CGI nur an manchen Stellen. Die Wissenschaft bzw. der MacGyver-Effekt klappen hier wunderbar. Es macht Spaß Matt Damon zuzusehen, wie er aus einem Bleistift und Kaugummi Kartoffeln pflanzt – sinnbildlich gesprochen. Ob das nun alles logisch ist, kann ich nicht sagen, aber diese Frage stellte ich mir auch zu keiner Zeit. Denn der Film soll in erster Linie unterhalten und mir eine wunderbare Zeit bescheren. Und das schafft er hervorragend.
Fazit
Es gibt ein paar Filme, die sollte man dieses Jahr unbedingt gesehen haben. Der Marsianer gehört auf jeden Fall dazu. Dieser Film weckt Emotionen und lässt einen mit warmen Gefühlen zurück. Er unterhält, sieht schön aus, bietet hervorragende Schauspieler und eine Geschichte, die man immer wieder gerne erzählt bekommen möchte. Unbedingt anschauen! Nein ernsthaft, guckt ihn euch an!