Noch bevor die Romanvorlage von Horrormeister Stephen King im Handel erschien, hatte sich der Sender HBO die Filmrechte gesichert. Herausgekommen ist etwas bemerkenswertes.
In der kleinen US-Stadt Flint City ist ein grausames Verbrechen geschehen. Ein elfjähriger Junge wird nahe eines Parkplatzes tot aufgefunden. DNA-Funde und Zeugenaussagen beschuldigen den Trainer des Jugend-Baseballteams, Terry Maitland (Jason Bateman). Dieser weist jegliche Schuld von sich und beteuert seine Unschuld. In den Augen von Detective Ralph Anderson (Ben Mendelsohn) ist der Fall jedoch felsenfest und ohne jeglichen Zweifel.
Mit Fortlauf der Ermittlungen entsteht jedoch schnell ein anderes Bild und die Gesetzeshüter stehen schnell vor einigen Rätseln. Als sich dann die Ereignisse überschlagen, gibt es nur noch eine Frage zu klären. Kann jemand an zwei Orten gleichzeitig sein und somit das perfekte Verbrechen begehen?
Oder sind die Dinge gänzlich anders?
Die erste Staffel von The Outsider umfasst zehn Folgen und lief hierzulande über SKY, bzw. On Demand. Entstanden ist die Mystery-Serie bei HBO und das sieht man auch.
Die realen Sets als auch die Besetzung selbst sind erstklassig gewählt. Gerade Mendelsohn und Bateman liefern eine tolle Performance ab. Letzterer auch als Regisseur bei den ersten beiden Folgen.
Gerade der Auftakt der Serie ist phänomenal umgesetzt und ist intensiv erzählt.
Generell ist Stimmung innerhalb der Serie fantastisch umgesetzt und sorgt für so manch unheimlichen Zwischenmoment. Selbst nachdem die Identität des Mörders geklärt ist, verliert die Serie kaum etwas an ihrer Intensität. Dafür muss man auch das gute Drehbuch hervorheben, das sich keinen einzigen Fauxpas erlaubt und nie langweilt.
Natürlich muss man hier auch über die Vorlage reden, die ich selbst nicht gelesen habe und das auch eigentlich kaum bereue. Tatsächlich werden viele King-Leser über bekannte Merkmale des Autors stolpern. Gerade in Anbetracht der Figuren ist Kings Handschrift und unverkennbar. Das gilt besonders für die Motive der einzelnen Figuren, bis hin zum Gegenspieler.
Komplett lobend will ich diese Review nicht abschließen und so muss ich auch eine kleine Warnung aussprechen. Und zwar an jene, die am Ende einer Serie sämtliche Fragen beantwortet haben möchten. Dies ist hier nämlich nicht der Fall.
Wer sich jedoch nicht daran stört, der erlebt hier einen netten und guten Zeitvertreib für den Abend auf dem heimischen Sofa.
P.S.: Unbedingt den Abspann von der letzten Folge angucken!