Arschloch
Genau dieses Wort beschreibt den von Bill Murray gespielten Vincent sehr gut. Dieser griesgrämige alte Mann, dessen Leben nur noch aus Alkohol und Glücksspiel besteht und wahrscheinlich schneller vor Hunde geht als er Stammkneipe buchstabieren kann. Genau dieser Mann ist ein Held. Oder besser gesagt wird es, denn vieles soll sich ändern als er mit Maggie (Melissa McCarthy) und ihrem Sohn Oliver (Jaeden Lieberher) zwei neue Gesichter ins Haus neben ihm einziehen. Was nun folgt ist eine zum Teil sehr herzerwärmende und liebevoll erzählte Geschichte vom Erwachsenwerden und der Problembewältigung eines nicht ganz normalen Lebens. Der kleine Oliver erkennt nämlich schon bald den wohl wahren Menschen hinter Vincent und schließt diesen vollständig in sein kleines Herz.
Bill Murray halt
Was soll man noch zu diesem Mann sagen? Seit ich Ghostbusters zum ersten mal sah, liebe ich diesen Schauspieler! Ob nun in Caddyshack oder Lost in Translation, Murray begeistert mich in jeder Rolle seiner jahrzehntelangen Karriere. Und auch hier schafft Bill Murray genau das! Als Außenstehender wirkt Vincent nicht gerade als das was man ein "Normalbürger" geschweige denn Vorbild bezeichnet. Jedoch genauso wie Oliver sieht man als Zuschauer recht schnell, was für ein Leben und vor allem was für ein Mensch Vincent wirklich ist.
Die Figur von Bill Murray zeigt im Verlauf des Films aber auch noch andere Seiten und schnell kippen hier die so eben entwickelten Betrachtungen seiner Figur. Murray beherrscht sein Handwerk zweifellos. Vielleicht sogar so gut, dass man Angst hat, er spiele sich selbst.
Es gibt noch andere
Neben Murray zeigen aber auch die anderen Ensemblemitglieder, was sie drauf haben. So ist es auch schön, mal nicht sehen zu müssen wie Melissa McCarthy aufs Gesicht fällt oder in Waschbecken sch****! Hier spielt sie eine Mutter, die einfach nur um das Sorgerecht ihres Sohnes kämpft und sogar so verzweifelt ist, diesen in Vincents Obhut zugeben.
Mehr lustig als wirklich mitfühlend zeigt sich die Rolle von Naomi Watts. Als hochschwangere russische Prostituierte reiht sie sich ebenfalls in das chaotische Leben von Vincent ein. Aber nicht zuletzt die Rolle des zwölfjährigen Oliver, gespielt von Jaeden Lieberher, vervollständigt diesen tollen Film.
Fazit
Ich mag den heiligen Vincent nicht. Ich liebe ihn!
"St. Vincent" ist auf DVD und Blu Ray erhältlich.