Dieses Jahr wollen viele den Titel des besten Agenten Films haben. Mit James Bonds "Spectre", "Codename U.N.C.L.E." , "Hitman: Agent 47" und dem neuen Mission: Impossible Rouge Nation" stehen vier große Namen im Raum. Und IMF Agent Ethan Hunt macht den Anfang.
Ihr Auftrag, sollten Sie ihn übernehmen...
Der Film beginnt mit dem typischen M:I Theme, komponiert von Lalo Schifrin und einer actiongeladenen Szene. Ein Paket soll aus einem Flugzeug geholt werden. Der Clou: das Flugzeug ist dabei zu starten und danach unerreichbar. Die vier Hauptakteure bringen durch ihren Dialog noch den nötigen Witz mit rein und mit einen riesen Stunt, den Herr Cruise natürlich ohne Double gemacht hat, wird eine weitere unmögliche Mission erfolgreich beendet.
Zurück in einem Versteck in London, soll Ethan Hunt einen neuen Auftrag annehmen. Als Ethan die Informationen abspielen will, wird er jedoch von einem Unbekannten außer Gefecht gesetzt. Zuvor gibt sich die Organisation, die hinter allem steckt noch als das Syndikat zu erkennen und schnell ist der Hauptfeind des Filmes bekannt. Währenddessen muss sich Agent Brandt noch vor einem Ausschuss für die Aktionen des Vorgängerfilmes erklären und das IMF verteidigen. Sein Gegenspieler ist CIA-Chef Alan Hunley, der für die Auflösung des IMF ist. Und das sind nur die ersten 20 Minuten des Films.
Gejagt von der CIA, keine Informationen oder Spuren zum Syndikat und eine weibliche Agentin, bei der man bis zum Schluss nicht genau weiß, welches Spiel sie spielt. All dem muss sich Ethan Hunt entgegenstellen und wird dabei tatkräftig von seinem Teamkollegen unterstützt.
Müssen wir jede Kenntnis abstreiten?
Nein, denn M:I 5 ist kein Fehlschlag. Im Gegenteil. Dieser Film macht einfach Spass. Er ist temporeich, spannend bis zur letzten Minute und hat wieder wunderbare Stunts, Gagdets und Ideen.
Tom Cruise ist ein absoluter Profi in seinem Job. Er geht in diesem Film bis an seine Grenzen und noch darüber hinaus, wenn man bedenkt, dass der gute Mann mittlerweile 53 Jahre alt ist. Er ist in guter Form und zeigt dies auch. Es gibt eine Befreiungsszene, wo er so eine Art Situps in der Luft macht. Wirklich beeindruckend. Auch sonst wurde bei den Stunts nicht gegeizt. Die anfänglich erwähnte Flugzeugszene, eine Verfolgungsjagd und ein Kampf in der Wiener Oper gehören mit zu den Highlights des Films. Und selbstverständlich gibt es auch wieder eine „Lüftungsschaft-Szene“. Doch diesmal eine sehr frische Umsetzung abseits von Lasern.
Und an diesen Szenen zeigt sich auch die größte Stärke des Filmes. Ethan Hunt ist eben auch nur ein Mensch, er ist vielleicht trainierter und intelligenter, aber auch er ist sterblich und kann bluten. Und nicht nur er. Simon Peggs Charakter Benji Dunn wird hier mehr Screentime gegeben, die er wirklich gut nutzt. Er zeigt uns mehr Facetten des Charakters, die ebenso emotional als auch immer noch witzig sein können. Dabei fängt er nicht an zu nerven, sondern spielt gekonnt den Part als Ethans Freund und Teamgefährte.
Neben Jeremy Renner ist nun auch wieder Ving Rhames, ein Veteran der Serie, zurück. Die vier harmonieren sehr gut miteinander und ihre Dialoge sind immer lustig, spannend und intensiv.
Die weibliche Hauptrolle wird von der Schwedin Rebecca Ferguson übernommen. Sie spielt Ilsa Faust hervorragend und überzeugend. Man nimmt ihr den Charakter und die Denk- sowie Handlungsweise vollkommen ab.
Sean Harris' Darstellung als Kopf des Syndikates und Bösewicht ist intensiv und machtvoll. Er schafft es immer wieder Ethan einen Schritt voraus zu sein und mit ihm zu spielen. Ein würdiger Gegner, in dem Mr. Hunt scheinbar seinen Meister gefunden hat.
Ist der 5. denn nun besser als der 4. Teil? Nun ja ich würde eher sagen, sie agieren beide auf dem selben Level und haben ihre Vorzüge. Während der 4. noch mehr Witz reinbringt und alles in allem ein runder Film ist, setzt der 5. auf mehr Spannung und kommt einfach erwachsener rüber. Die Komik passiert meist eher in den Dialogen als in den Momenten und der Bösewicht agiert cleverer, skrupelloser und bestimmter als sein Vorgänger. Dazu kommt die mehrfach erhöhte Gefahr und die Höchstleistungen, die von Tom Cruise' Charakter gefordert werden.
Fazit:
Dieser Film ist einfach ein Muss. Er macht von vorne bis hinten Spass und wird nicht langweilig. Der Agenten-Thriller hat keine Längen oder unfreiwillig komische Dialoge. Die Actionszenen sind super ausgearbeitet und gefallen. Die Charaktere glaubwürdig und das Setting mit London, Wien und Marokko wunderschön anzuschauen. Konkurrent "Spectre" wird es definitiv nicht leicht haben.