Mit Your Name. leitete Makoto Shinkai eine neue Ära im Mainstream-Anime ein. Normalerweise reden alle von Studio Ghibli und ihren märchenhaften Produktionen. Jetzt kommen neue zauberhafte Animes für alle in die Kinos.
Leider meist begrenzt auf ein paar Vorstellungen aber es geht ein Ruck durch die Kinowelt. Weathering with You unterstreicht das Ganze. Der Kinosaal war ausverkauft.
Zu recht.
Der junge Hodaka ist von zu Hause weggelaufen, um nach Tokyo zu reisen und von nun an dort zu leben. Das hat auch seine Gründe, denn er jagt dem Sonnenschein hinterher. Leider regnet es in diesem Sommer viel zu viel in Tokyo.
Bei der Jobsuche hat er aufgrund seiner Minderjährigkeit kein Glück und so versucht er irgendwie in der großen Stadt zu überleben. Dabei lernt er das Mädchen Hina kennen. Schnell stellt sich heraus, Hina ist ein Sonnenmädchen. Per Gebet kann sie um Sonnenschein bitten. Endlich hat Hodaka das gefunden, was er zu Hause nie finden konnte.
Wer Your Name. schön fand, wird hier den nächsten zauberhaften Anime finden. Die größte Stärke ist neben der kleinen Magie die Love Story der zwei Hauptcharaktere. Schon im letzten Werk von Shinkai war es die Liebe der zwei Protagonisten, die einen mitfiebern lassen hat. Auch hier passt das alles perfekt. So gibt es natürlich noch ein paar Charaktere mehr, die sich aber alle toll in die Geschichte einfügen.
Da wäre zum einen Keisuke, ein Witwer der eine kleine Redaktion besitzt und Hodaka dort wohnen und arbeiten läßt. Zur Seite steht ihm Natsumi, eine junge selbstbewusste Frau, die dringend einen Job sucht. Hina hat auch einen kleinen Bruder mit Namen Nagi, der schon in jungem Alter bei den Mädels ein Star ist. Ein ganz kleiner Nebencharakter, der immer für eine niedliche und lustige Szene da ist, ist die Katze Tröpchen.
Jeder Charakter hat etwas besonderes und man möchte mehr Zeit mit ihnen verbringen.
Trotz dass es die ganze Zeit regnet, ist Tokyo wahnsinnig schön in Szene gesetzt – So viele Details sind zu finden, gerade in den kleinen Nebengassen mit ihren Kartons und Pflanzentöpfen.
Insgesamt fühlt sich der Zeichenstil magisch und märchenhaft an, obwohl es weder großartig Fantasylastig wird, noch Fabel- oder Märchengestalten eine große Rolle spielen. Wie die Ghibli Studios schafft es Shinkai eine greifbare Welt zu erzeugen, die trotzdem so nicht existieren kann. Natürlich klappt das hier noch besser, da man eben die wirkliche Welt vor sich hat.
Die Geschichte ist eigentlich recht einfach und hat trotzdem eine gewisse Tiefe mit einer Message, die einen kriegt. Es ist herzerwärmend und fühlt sich einfach gut an. Ein richtig schöner Feel Good Film. Man hat gute Laune nach dem Anschauen und der Film läuft in einem guten Tempo ab. Man lernt die einzelnen Charaktere kennen und bekommt die Entwicklung der Beziehung der Protagonisten gut rüber gebracht.
Shinkai versteht sein Handwerk. Am Ende können somit auch gerne mal ein paar Tränen fließen. Das ist okay und zeigt, wie gut dieser Film funktioniert – und es gibt ein kleines Your Name. Easter Egg!
Ich habe tatsächlich nichts an diesen Film auszusetzen. Persönlich empfand ich ihn etwas schwächer als Your Name., aber das ist Meckern auf ganz hohem Niveau. Die Charaktere sind alle liebenswert, Tokyo sieht trotz Regen und grauen Häuserklötzen toll aus. Ich wollte gerne dort sein.
Es gibt übrigens auch hier ein, zwei Product Placements, aber gut, welcher Film macht das heutzutage nicht. Das Publikum hatte auch spürbar Spaß. Es wurde an den richtigen Stellen gelacht, geträumt und geseufzt. So einen glücklichen Kinosaal hatte ich lange nicht mehr.
Da es leider einen limitierten Filmstart gab, kamen nicht alle in den Genuss, sich diesen Film anzuschauen. Hoffen wir, das es nochmal eine weitere Möglichkeit gibt, denn dieser Anime ist ein Must See!
Alle die Your Name. großartig fanden, sollten hier so schnell wie möglich nach einem Kino suchen, der ihn noch zeigt. Ansonsten wartet auf den Home Release und greift da zu. Studio Ghibli hat einen würdigen Nachfolger gefunden und ich freue mich auf die kommenden Anime Filme von Makoto Shinkai.