Auf dem Fantasy Filmfest war der Film ordentlich besucht und das Publikum hatte eine Menge Spass. Nun kann sich auch der normale Kinogänger ein Bild davon machen und eine gute Zeit im Kino haben. Mit Ready or Not verleiht man einem Kinderspiel eine tödliche Note und schickt Samara Weaving durch eine anstrengende Nacht.
Kinderspiele werden in so vielen verschiedenen Filmen behandelt. Sei es Komödie mit Tag oder Horror, wie Hide and Seek. Dies ist dann auch das Spiel, welches unsere Heldin in einer alten Familientradition über sich ergehen lassen muss. Allerdings spielt man die Erwachsenenvariante, wo der Versteckte bei Sichtung getötet werden soll. Nichts ahnend von dem mörderischen Spiel, ist Grace anfangs noch amüsiert. Wer glaubt schon, dass man in seiner Hochzeitsnacht getötet werden soll?
Das ist alles ein riesengroßer Spaß und unterhält den gesamten Film durchweg. Ja, die Grundprämise ist ziemlich bekloppt, aber da schalte ich die Logik gerne mal ab. Denn der Film nimmt sich zu keiner Sekunde Ernst, sondern will einfach unterhalten. Man läßt sich auch nicht viel Zeit, um dann endlich zum eigentlichen Spiel zu kommen. So bekommt man genug Informationen zu den Charakteren, um zu erahnen, wie durchgeknallt jeder ungefähr ist. Natürlich versucht man hier auch eine kleine sarkastische Kritik auf die Wohlhabenden. Diese ist zwar eher unterschwellig, aber vorhanden. Stören tut sie allerdings nicht. Vielmehr ist es der schwarze Humor, der das Ganze noch unterstreicht.
Samara Weaving, die man unter anderem aus Mayhem kennt, kämpft sich hier sehr gut durch den Film. So gefiel mir, dass man recht schnell aus ihr keine Frau in Not macht, sondern eine Kämpfernatur. Sie gibt nie auf und nimmt auch gerne fiese Wunden in Kauf, um zu überleben. Ihr gönne ich einen möglichen Erfolg des Filmes am meisten. Leider hatte sie in der Vergangenheit weniger Glück mit ihren Rollen.
Schön, auch mal wieder Adam Brody zu sehen. Er spielte in der Serie O.C. California die Rolle des Seth Cohen. Hier ist er der große Bruder Daniel vom Ehemann der Braut und gar nicht so erpicht auf diese Tradition. Den Ehemann Alex spielt Mark O'Brien. Er will seine Frau eigentlich vor der Tradition schützen, hat aber mit einem gewissen Zwiespalt zu kämpfen. Seine Liebe zu Samara nimmt man aber definitiv ab.
Der Rest der Familie tut das Übrige zum Film. Unterschiedliche Charaktere, die zwar die Klischees der reichen Oberschicht abdecken, aber allesamt Spaß machen. Besonders schön ist das Design der Tante, die auch ein Vampir sein könnte.
Natürlich fließt auch gut Blut und es gibt schöne Kills. Was dabei nicht zu kurz kommt, ist der Humor. So reizt man den schwarzen Humor gut aus, wird aber nie zu albern. Es gibt zwar ganz klar einen etwas sehr dämlichen Charakter, aber auch das verzeiht man dem Film. Die Effekte gehen in Ordnung und man hat ebenfalls handgemachte Sachen dabei. Zum Schluss gibt es dann nochmal eine tolle Überraschung und alles in allem geht man zufrieden aus dem Kino.
Ready or Not ist ein großartiger Spieleabend mit viel Blut und schwarzem Humor. Die Grundprämise muss man schlucken, bekommt dafür aber als Belohnung einen spassigen Abend geboten. Samara Weaving ist eine tolle Hauptcharakterin und die reiche Familie ein guter Kontrast. Das Festivalpublikum war begeistert und auch so wird er im Kino richtig viel Spaß machen. Absolute Empfehlung für einen Kinoabend. Unbedingt reingehen!!!