Klassische Buddy-Action Komödien gibt es immer seltener im Kino. Da ist es schön, wenn dann mal wieder eine kommt, die zumindest laut Trailer etwas her macht. Wenn dann noch die Namen dafür Dave Bautista, Kumail Nanjiani und Iko Uwai lauten, wird man schon hellhöriger.
Der Film macht auch nicht viel anders, als der Trailer Preis gibt. Dadurch bietet er wenig Überraschungen, was aber nicht schlimm ist.
Zur Story. Vic hat in seinem aktuellen Fall seinen Partner verloren und will nun umso mehr den Drogenschmuggler Tedjo zur Strecke bringen. Leider nagt auch das Alter an ihm und mit der Sehkraft ist es nicht mehr, wie früher. So lässt er sich die Augen läsern, ist dadurch aber erstmal eingeschränkt. Als dann ein Informantentipp über Tedjo reinkommt, muss er jedoch schnell handeln und bestellt einen Uber. Der unglückliche Fahrer ist Stu, dem das Leben aktuell ebenfalls ziemlich beutelt. Wieder Willens in diese Situation reingezogen, müssen beide das Beste daraus machen um Tedjo das Handwerk zu legen.
Schon jetzt merkt man, dass die Story recht einfach ist und wahrscheinlich von vielen Klischees getragen wird. Zu beiden ein eindeutiges Ja. Aber, das macht den Film nicht schlecht. Gerade, weil man vieles erwartet, kann man sich gut auf den Film einlassen und ihn genießen. Er lebt von der Chemie der beiden Hauptdarsteller und seien wir ehrlich, das wollten alle Buddy-Action-Komödien.
Dave Bautista hat definitiv schon stärker und ebenfalls auch schon wesentlich schlechter gespielt. Hier wirkt er solide bis gut. Die Ein-Mann-Armee mit Alterschwächen steht dem mittlerweile 50 jährigen gut und läßt im Gegensatz zu Kollege Dwayne Johnson mal etwas verletzliches zu. Manchmal wirkt er etwas hölzern aber auch das verzeiht man. Gerade, weil er eben dadurch die Komik und den Unterschied der beiden Protagonisten hervor hebt.
Kumail Nanjiani spielt Stu, der gerade ziemliche Probleme hat. Seine beste Freundin, in die er auch verliebt ist, nutzt seine Gutmüdigkeit aus und eröffnet mit ihm ein Spining Studio. Das kostet viel Geld, welches er versucht mit seinem Job im Sportladen und eben als Uber Fahrer rein zu holen. Im Sportladen wird er aber von seinem Vorgesetzten ständig gemobbt und sein Uber Rating will einfach nicht hoch gehen. So versucht er sich durch den Alltag zu schleppen bis er auf Vic trifft, der ihn mehr kidnapped, als ihn als normalen Uber zu benutzen. So entsteht eine unterhaltsame Fahrt, die Nanjiani immer wieder mit seinem teils trockenem Humor unterstreicht.
Stu ist das reine Klischee eines Losertypen, der seinen Träumen hinter her jagt. Allerdings besitzt der Charakter auch genug Weitsicht die Realität zu erkennen. Ob er sich akzeptiert, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Wenn er dann aber zwischen Schusswechsel und Verfolgungsjagd auftaut und auch Vic die Stirn bietet, muss man sehr oft schmunzeln.
Das ist eben auch die größte Stärke des Filmes. Die Chemie der beiden Charaktere passt perfekt und ist gleichzeitig eine tolle Hommage an Filme, wie "Red Heat" oder "Auf die harte Tour". Gleichzeitig hebt er sich auch vom jüngst erschienen "Hobbs & Shaw" ab, da wir hier eine komplett andere Buddy Komödie bekommen. Hier sind beide Charaktere komplett unterschiedlich. Nur einer ist die krasse Abrissbirne, während der andere den flapsige Klassenclown zeigt. Zugegeben mag der Humor nicht für jedermann sein und es gab auch nicht wirklich viele Stellen im Film, wo ich laut loslachen musste. Aber über weite Stellen, hat man einfach eine gute Zeit mit den beiden.
Was mich wundert, war allerdings die Härte des Filmes. Hierzulande kommt er mit einer Altersfreigabe von 12 Jahren in die Kinos. Das unterschreibe ich auch so, da man sehr oft Kopfschüsse mit spritzenden Blutfontänen zu sehen bekommt. Jedoch ist die Gewalt eher lustig, als wirklich richtig hart.
Die größte Schwäche für mich persönlich war aber der Bösewicht Tedjo gespielt von Iko Uwais. Ich bin ja großer Fan des Herren und freue mich immer, wenn er auch nur für ein paar Sekunden auf der Leinwand erscheint. Hier allerdings ist das leider wirklich so. Tedjo taucht am Anfang und am Ende des Filmes auf. Für den Hauptbösewicht ist das einfach zu wenig um ihn eine Art Entwicklung zu geben oder ihn auch nur wirklich kennen zu lernen. In den paar Szenen zeigt Uwais natürlich wieder seine hervorragenden Martial Art Skills, allerdings gibt es keine richtige Tiefe. Iko Uwais kann durchaus gut schauspielern, darf das hier aber eben nicht zeigen.
Wenn man mal wieder eine gute Buddy-Action-Komödie sehen möchte, ist man mit Stuber gut beraten. Das wichtigste, die Chemie der beiden Protagonisten, klappt hier hervorragend. Gerade weil beide so unterschiedlich sind, kommt es zu einem guten Filmfluss. Die Story ist sehr einfach gehalten und von Klischees durchsetzt, der Obermuffti ist sehr blass und bekommt leider nicht so viel Screentime. Aber all das verzeiht man dem Film. Man bekommt hier eine sehr unterhaltsame Reise mit zwei liebenswerten Figuren. Das kann man sich auf jedenfall im Kino anschauen.