Um ehrlich zu sein, war ich vom ersten Trailer nicht wirklich angetan. Für mich war das einfach zu viel.
Too much CGI, too much Zerstörungsorgie.
Aus irgendeinen Grund war mir der Film egal. Da mir bereits der 2014er Godzilla von Gareth Edwards nicht wirklich zusagte, wollte ich hier mit Null Erwartungen ran gehen und es einfach auf mich zukommen lassen.
Godzilla: King of Monsters macht vieles besser als sein Vorgängerm, ist aber auch nicht perfekt.
Es ist etwas Zeit vergangen, seitdem die Menschen von Godzilla erfahren haben. Mitterweile hat die Organisation Monarch weitere Titanen ausfindig gemacht.
Jedoch haben es sich Ökoterroristen zur Aufgabe gemacht, die Titanen freizulassen, um die Welt erneut ins Gleichgewicht zu bringen und somit die Überbevölkerung und Zerstörung der Erde aufzuhalten. So wird einer der schlimmsten Titanen befreit.
Gidorah, der Erzfeind von Godzilla.
Ja, schon hier bemerkt man, dass die Story absoluter Quatsch ist. Noch schlimmer, das alles nimmt sich viel zu Ernst. Kein wirklicher Trash Faktor will da aufkommen. Das liegt auch vor allem an den menschlichen Protagonisten. Denn die gibt es im Überfluss. Und kaum eine Geschichte von ihnen ist wirklich interessant genug. Da gibt es die Familie Russel, die als emotionaler Ankerpunkt dienen soll. Leider sind einem diese Figuren vollkommen egal. Mutter und Tochter werden von den Ökoterroristen gefangengenommen und der Vater will sie nun befreien.
Der sehr offensichtliche Twist ist dann noch mega bescheuert und macht im Kontext des Filmanfanges keinen Sinn. Natürlich haben sie auch einen Schicksalsschlag durch das erste Auftauchen von Godzilla zu verkraften und deswegen ist der Vater, gespielt von Kyle Chandler, nicht sonderlich gut auf die Titanen zu sprechen. Aber auch das ist absolut nebensächlich. Ich gehe sogar so weit, zu sagen, dass ich die Tochter (Millie Bobby Brown) einfach nur nervig empfand und ihre Punkte, die die Story vorantreiben soll auch gut von jemand anderem bzw. durch andere Sachen hätten aufgelöst werden können.
Einzig wirklich positiv sind zu erwähnen: Dr. Ishiro Serizawa (Ken Watanabe) und Dr. Ilene Chen (Zhang Ziyi), die ebenfalls Hommagen an die klassischen Godzilla Filme sind.
So dumm und nebensächlich die Story, bzw. die menschlichen Charaktere auch sind, so geil ist dann die Monster-Klopperei. Wenn Mothra, Rodan, Gidorah oder Godzilla aufeinandertreffen, dann knallt das ordentlich. Gerade, wenn Godzilla mit einer Neuinterpretation seines Themas auftaucht und sich für den Kampf bereitmacht, erzeugt das Gänsehaut. Das macht den Film dann wirklich sehenswert. Und das ist es, warum der Film dann so viel gewinnt.
Die Monster sehen klasse aus und das CGI schadet ihnen gar nicht. Viele der Szenen, wo sie auftauchen, kann man sich so als Poster in die Wohnung hängen. Hier wurde wirklich sehr gut inszeniert. Gidorah ist ein würdiger Gegner und Godzilla hat gut zu tun, um mit ihm fertig zu werden. Bei diesem Teil des Films fühlte ich mich dann wieder wie der kleine Junge, der auf Kabel 1 oder RTL 2 die klassischen Godzilla Filme geschaut hatte. Da kann der Film aber die Leute spalten. Denn hat man kein Fable für die Kaiju-Klopperei, bleibt einem nicht viel. Ebenfalls versteht man viele der Anspielungen und Easter Eggs nicht, wenn man die alten Filme nicht kennt.
Als Fazit bleibt zu sagen, dass es hier zwar eine Verbesserung zum 2014er Godzilla Film iat, aber trotzdem noch weit Luft nach oben bleibt. Die Story um Ökoterrorismus und die menschlichen Protagonisten ist vollkommener Quatsch und einfach störend für den Film. Die Monster und ihre Kämpfe sind die Highlights.
Hat man aber nicht so das Interesse daran oder kennt sich nicht genug mit den Klassikern der Kaiju-Filme aus, bleibt einem nicht viel. Für die Zukunft wünsche ich mir definitiv mehr Trash Faktor und wesentlich mehr Kämpfe, bzw. Interaktionen der Monster. Allerdings sollte man allein wegen der Bildgewalt diesen Film im Kino sehen. Aber am Besten ohne 3D. Das stört hier mehr, als das es hilft.
Bildnachweis: Warner Bros. Pictures Publicity