John Wick hat die Regeln gebrochen und muss nun dafür bezahlen. Teil 3 beginnt da, wo der 2. aufgehört hat. Wir sehen John mit seinem Hund die Straßen durchqueren. Er ist auf der Flucht und ihm verbleiben nur noch wenige Minuten, bis sein Tötungsauftrag aktiv wird. Die spannende Frage: wie befreit sich John Wick aus dieser Lage?
Der 3. Teil der Reihe fackelt nicht lange mit der Action. So geht es bereits gleich wenige Minuten nach dem Start des Filmes hart her. Es wird handgreiflich, geballert und gemessert. Denn das kann der Film wirklich großartig: pure, sehr gut durchchoreografierte Action bieten. Wo der 2. Teil schon besser war, legt der 3. Film der Reihe nochmal einen drauf. Hier werden nicht nur Waffen leer geballert, nein hier tut's richtig weh!
Die Story ist sehr einfach und eigentlich nur Mittel zum Zweck, um zur nächsten Actionsequenz zu kommen, aber das stört gar nicht. Darum ging es schon immer bei der Reihe und man führt dieses Prinzip hier fort. Keanu Reeves lebt diese Rolle. Die Mimik ist jetzt nicht so tiefgründig, aber passt perfekt zum Charakter. Leider bekommt Reeves hier noch weniger Text als bei den Vorgängern.
Aber auch das ist Meckern auf ganz hohem Niveau. Man fiebert mit und will John einfach kämpfend und am Ende triumphierend sehen. An einer Stelle nimmt man sich sogar selber aufs Korn und das ist sehr charmant.
Ebenfalls machen die Nebencharaktere wieder eine gute Figur. Halle Berry ist, gemessen an ihrer Zeit auf der Leinwand, eine starke Präsenz und ein toller Partner für John Wick. Ebenfalls gefallen wieder Laurence Fishburne, Ian McShane und Lance Reddick. Letzterer darf sogar ebenfalls mal zeigen, was er drauf hat.
Die Bösen wiederum hätten etwas mehr Tiefe vertragen können. Asia Kate Dillons Charakter "Der Adjudicator" dient nur als Sprachrohr für den obersten Rat und Mark Dacascos ist der Hitman, der auf Wick angesetzt wird. Allerdings merkt man bei jedem die Freude am Spielen. Somit ist das zu verschmerzen.
Die Action ist hier das Non Plus Ultra! Nicht nur das der Film liefert, was der Trailer versprochen hat, an vielen Stellen überbietet er das nochmal. Ich gehe soweit zu sagen, dass diese Reihe neben den aktuellen Mission Impossible-Filmen die besten U.S. Action Movies sind, die wir gerade haben. Der 3. John Wick toppt das nochmal. Dabei macht er nie einen Hehl daraus, woher er seine Inspiration nimmt. Klare Vorlagen sind die Actionfilme des asiatischen Kinos. So gibt es eine eindeutige Hommage an den Film The Villainess. Ebenfalls darf sich John mit zwei Assassinen anlegen, die von den zwei bekannten The Raid-Stars Yayan Ruhian und Cecep Arif Rahman gespielt werden.
Ja, gerade bei solchen krassen Martial Arts-Stars bemerkt man, dass Keanu Reeves auch langsam in die Jahre kommt. Trotzdem hält er gut mit und verdient riesigen Respekt für diese Leistung.
John Wick: Chapter 3 - Parabellum ist die Action-Granate, die versprochen wurde. Knallharte Baller- und Kampfszenen sind hier Programm. Die Story ist recht minimal, aber führt sehr gut zur nächsten Kampfsequenz. Das ist mit das Beste, was es zur Zeit auf dem U.S. Actionfilm Markt gibt.
Jeder Freund dieses Genres muss ihn im Kino sehen. Für einen allgemein schönen Kinoabend allerdings auch super geeignet, denn Langeweile kommt hier nicht auf!