Der heißeste Oscar-Kandidat in diesem Jahr mit 10 Nominierungen und auch beim Fantasy Film Fest ganz vorne beim Publikumsinteresse - und man wird nicht enttäuscht.
Die Geschichte um eine Königin, die wenig bis gar nicht regiert. Ihre rechte Hand, die alle Vorzüge am Hof genießt und sich das Leben passend macht. Und deren junge Cousine, die aus adeligem Haus stammt, aber wieder ganz unten am Hof anfangen muss. Und dieses Dreier-Gespann funktioniert perfekt über den ganzen Film. So geht es immer mehr um Intrigen und Machtspielchen. Aber nicht nur die drei Frauen unterhalten, auch die Männerschaft, die sich an den Gelüsten des Hofes erfreuen und ebenfalls Ränkespielchen veranstalten, machen durchaus Spaß.
Emma Stone war hier mein heimliches Highlight. So schön durchtrieben habe ich sie lange oder noch gar nicht gesehen. Und am Anfang kann man ihr nicht mal böse sein. Sie wird geradezu gezwungen, die Machtspielchen mitzumachen.
Ebenfalls überzeugt Rachel Weisz als Sarah Churchill. Sie weiß perfekt ihre Position einzusetzen, um zu bekommen, was sie möchte. Gerade das Spiel der beiden macht den Film so interessant und sehenswert. Die Mischung aus Drama und Komödie bringt dann Olivia Colman als Queen Anne hinein.
Dafür hat sie definitiv zu recht den Golden Globe gewonnen. So hat sie innerhalb des Filmes mit der Gicht zu kämpfen und ebenfalls noch ein weiteres Leiden, was diese Figur so tragisch macht. Denn auch wenn es um das Machtspiel der beiden anderen Damen geht, so ist es doch auch ein Film darüber, wie die Königin wieder zu ihrer alten Stärke zurückfindet und Britannien im Krieg gegen Frankreich regiert.
Der Film hat viele lustige Stellen, aber auch sehr viele dramatische und traurige. So wirkt der Film zu keiner Sekunde zu lustig oder zu dramatisch. Er schafft es immer die Balance zu halten. Die Austattung ist eine Augenweide und das Setting sehr gut umgesetzt. Was mir sehr gefiel, war wie einem diese ganze Dekadenz und Verschwendung gezeigt wurde, wo doch im Film ständig vom Wohl des Volkes geredet wird. Ein schöner Kniff.
Das einzig Negative ist dann die Länge des Filmes. So hat er gerade in der zweiten Hälfte etwas zu viel Laufzeit. Hier hätte etwas weniger mehr bedeutet.
Ansonsten kann ich diesem Film jeden ans Herz legen. Den sollte man im Kino auf der großen Leinwand gesehen haben. Hier ist es wirklich die Liebe zum Film und Kino.
Ab 24. Januar im Kino!