Was wie die wichtigsten SEO-Stichworte für einen Horrorblog klingt, ist in Wirklichkeit eine kleine Auswahl von Filmen, die beim FFF in Hamburg liefen und die unser Ronny alle gesehen hat. Und die Mehrzahl sind auch keine Horrorfilme.
Office Uprising
Ein Gaudifilm, der sich viel mehr traut, als ein Mayhem oder The Belko Experiment. In einem Unternehmen für Waffentechnologie möchte man ein neues Produkt auf den Markt bringen: Einen Energydrink, der die Soldaten zur perfekten Killermaschine machen soll. Natürlich stimmt die Rezeptur nicht ganz und selbstverständlich testet man es erst an den eigenen Angestellten. So werden sie zu aggressiven Tötungsmaschinen, die den Büroalltag dann etwas zu ernst nehmen.
Hier läßt man komplett alles zu. Metalldosen, die als Wurfsterne umfunktioniert werden, der Klichee-Cowboy-Texaner-Chef mit der Doppelläufigen, ein Kampfroboteranzug, amerikanischer Patriotismus. Alles schön durch den Kakao gezogen. Hier geht es um Spass. Hier sitzen die Gags und auch die Protagonisten sind sympathisch. Einer der wohl besten Office-Kill-Filme.
Kopf aus und let it go. Definitiv etwas für einen Kinoabend mit Freunden.
The Vanishing aka Keepers - Die Leuchtturmwärter
The Vanishing oder Keepers bietet zu wenig, um eine spannende Geschichte zu sein. So beginnt man mit dem durchaus interessanten Ansatz um drei Leuchtturmwärter, die eine gestrandete Person und eine verschlossene Kiste finden. Leider verbaut man sich vieles mit zwei Wendungen im Film und nimmt so die Spannung raus.
Die Atmosphäre der schottischen Leuchturminsel passt super und auch die Akteure spielen wirklich gut. Gerade Gerald Butler zeigt, dass er mehr ist als seine letzten Ausflüge ins High-Bugdet Trash Kino. Das Spiel mit der Psyche wird gut dargestellt, trotzdem überzeugt es nicht bis zum Schluss.
Ein netter kleiner Psycho-Krimi-Thriller, der aber schnell wieder vergessen ist. Kann man sich im Home Entertainment oder Streaming Service geben. Kino muss nicht sein.
Monstrum
Monstrum ist einer dieser asiatischen Filme, den man mitnimmt, eine gute Zeit im Kino hat und ihn danach auch wieder vergisst.
Die Story versucht ein paar clevere Kniffe um Intrigen und Aberglaube und unterhält mit ihren guten Charakteren. Klar werden da die typischen Klischees der Dynastie-Zeit bedient, aber das stört nicht. Die Effekte gehen in Ordnung, sind aber auch nicht weltbewegend. Einige Wackelkamera-Einstellungen während einer Kampfszenen sind ziemlich anstrengend, kommen danach aber auch nicht mehr vor.
Alles in allem kann man sich den Film zu Hause durchaus mal geben. Aber bitte keinen Trailer dazu schauen. Der verdirbt etwas die Überraschung.
Blood Fest
Ein blutiger Spass, wo man nicht viel Nachdenken muss. Ja, die Effekte sind nicht die Besten und man versucht zumindest eine ordentliche Story aufzubauen, die aber letzten Endes egal ist. Auch den "Twist" sieht man meilenweit kommen. Trotzdem hatte ich richtig viel Spass und mochte die Grundprämise über ein Festival im Horrorfilmstil.
Für einen Gaudiabend sehr zu empfehlen.
Destroyer
Was Destroyer will und was er letzten Endes ist, sind zwei völlig verschiedene Sachen. Man möchte hier eine harte Thriller Geschichte um eine gescheiterte LAPD-Polizistin zeigen, die von ihrer Vergangenheit als Undercover Agent eingeholt wird.
Aber das ist dann so langweilig.
Nicole Kidman ist weiß Gott keine schlechte Schauspielerin, aber hier hat sie es einfach nicht hinbekommen. So will man hier bewusst eine hässlische Seite von ihr zeigen und dem Zuschauer vermitteln, dass sie upgefucked und zerstört ist. Doch warum, erfährt man nicht so genau. Man bekommt den Grund mit, aber was alles zwischen dem Vorfall und heute passiert ist und sie so werden ließ, bleibt außer Acht.
Ebenfalls ist die Geschichte an sich nicht interessant genug. So wird eine Leiche mit einem Tattoo auf dem Nacken gefunden und die Hauptfigur bekommt Post von einem alten Feind. Nun möchte sie ein für alle Mal aufräumen und ihren Fall aus der Undercoverzeit beenden. Dabei versucht sie erneut Kontakt zu der Bande aufzunehmen. Zwischendrin schlägt sie sich dann noch mit dem Problem des Daseins als Mutter rum. Die Tochter hat einen neuen Freund, den Mama gar nicht mag und sie auf die schiefe Bahn bringt. Aber auch hier ist einfach zu wenig Fleisch, als dass es interessant wirkt. Die Tochter ist einem egal und man möchte lieber, dass der Fall weiter bearbeitet wird.
Auch die Protagonisten selber verhalten sich stellenweise sehr dumm. Man möchte meinen, dass keiner von denen ein wirklich guter Cop ist. Toby Kebbell als Obermuffti Silas enttäuscht auch. Wird er anfangs noch als ein ernstzunehmender Gegner eingeführt, verliert er das schnell wieder. Erinnert hat er mich dann eher an einen Bösewicht aus einem 90er Jahre Film. Aber nicht einen der guten.
Man versucht dann nochmal einen cleveren Kniff einzubauen, aber der kommt an einer Stelle, wo der Film einen schon verloren hat. So baut man hier viel auf das Gimmick einer zerstörten Kidman, was aber einfach nicht reicht und schlecht erklärt wird, um den Film zu tragen. Ich zitiere hier einfach mal Kollege André Hecker.
»Destroyer wäre gerne "You Were Never Really Here", erreicht dessen Klasse und Glaubwürdigkeit aber zu keiner Zeit.«
Genau so kann man es stehen lassen. Keine Empfehlung für das Kino. Eher auf den Home Release warten, wenn man sich das angucken möchte.