"GOD SAVE THE QUEEN" steht mit großen Steinen auf der Mars-Oberfläche geschrieben. Was hat das zu bedeuten? Der Doctor will sich das genauer ansehen und trifft auf ein Gruppe britischer Soldaten aus dem 19. Jahrhundert! Tief unter den Polkappen des Mars lauert aber die Gefahr... die Ice Warriors und ihre Kaiserin!
Gute alte Zeit
Wie sich herausstellt, wurden die Steine 1881 an ihren Platz gebracht. Der Doctor, Bill und Nardole reisen zum Mars in dieses Jahr und erwarten gar nicht, Menschen dort zu treffen und schon gar nicht welche aus der Zeit Königin Victorias! Aber tatsächlich hat sich in den unterirdischen Höhlen ein Zug britischer Expeditionssoldaten eingerichtet; sie haben einem Ice Warriors das Leben gerettet. Er hat sie aus Dankbarkeit hergebracht und riesige Bodenschätze versprochen. Sie finden aber nur ein Grab. Hier ruht die Queen-Empress des Planeten seit 5.000 Jahren.
Ärger ist also vorprogrammiert.
Von einem Krieger zum anderen
Mark Gatiss ist für seine außergewöhnlichen Scripts für "Doctor Who" bekannt. Nach bisherigem Bekunden soll dies wohl sein letztes sein. Der Schauspieler und Schreiber, der auch Autorenpartner von Steven Moffat bei "Sherlock" ist (und dort als Mycroft Holmes auftritt), hat hier eine fast schon klassische "Doctor Who"-Story verfasst. Gatiss ist von Kindesbeinen an Fan der Serie gewesen, dementsprechend sind hier auch viele Easter Eggs versteckt, wovon eines sogar eine Lücke zur alten Serie schließt. Die Geschichte selbst könnte man sich auch ohne Probleme mit jedem der bisherigen Doctoren vorstellen.
Alle Elemente sind vorhanden: Spannender Aufbau, Sci-Fi-Action, Seitenhiebe auf britisches Selbstverständnis und dazu die Doctor-typische philosophische Untermauerung, wie man Konflikte ohne Gewalt lösen kann.
Interessant ist die unterschwellige Gleichsetzung der eigentlich längst untergegangenen Kriegerrasse der Marsianer mit dem britischen Empire. Beide handeln so, wie es ihr Selbstverständnis diktiert: arrogant, unnachgiebig, von der Sucht nach Dominanz und eingebildeter Überlegenheit getrieben, während der Doctor, seine Begleiter und wir als Zuschauer wissen, dass von all der Grandeur nur noch sehr wenig übrig ist.
Fazit
"Empress of Mars" ist eine sehr unterhaltsame Episode, die zwar nicht den Tiefgang wie andere in dieser Staffel hat, aber wie ein Geschenk für alle Hardcore-Fans anmutet. Es ist eine Bilderbuch-Doctor-Who-Geschichte, die viel Kurzweil verspricht und auch einlöst – und am Ende auch den Handlungsbogen der Staffel ein Stück weiter vorantreibt.
Eine Folge noch, dann beginnt das große, zweiteilige Finale.
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