Bereits im Dezember letzten Jahres durfte ich mir die Verfilmung des Bestsellers "A Monster Calls" von Patrick Ness ansehen. Bereits am selben Tag, kurz nach der Pressevorführung, bestellte ich mir das Buch. In nicht mal zwei Tagen hatte ich das Buch durchgelesen. Wie viel sagt das schon alleine über diesen Film aus?
Der in Deutschland unter dem Titel "Sieben Minuten nach Mitternacht" erschienene Film handelt vom 13-jährigen Conor (Lewis MacDougall), der zusammen mit seiner Mutter (Felicity Jones) in einer kleinen Stadt wohnt. Anders als bei seinen Mitschülern kann Conor seine Freizeit aber nicht zum Spielen oder Freunde treffen nutzen. Er kümmert sich um die Hausarbeit, das Waschen von Klamotten oder das Essen machen. Er muss das tun, denn seine Mutter ist krank, zu krank um sich selbst darum zu kümmern. Doch Conor macht das nichts aus. Er tut es, weil es getan werden muss. Conor ist zwar noch ein Kind, doch das Leben zwingt ihn nun erwachsen zu sein. Aber es gibt noch mehr, was das Leben von ihm verlangt. Er muss etwas erkennen das er nicht erkennen will. Die Wahrheit. Dann erscheint eines Nachts ein Monster vor seinem Fenster...
"Geschichten sind wilde Wesen, wer weiß, was für Unheil sie anrichten können, wenn man sie loslässt?"
Regisseur Juan Antonio Bayona konnte bereits mit "Das Waisenhaus" sein Können und Geschick für gute Geschichten eindrucksvoll unter Beweis stellen. Mit "Sieben Minuten nach Mitternacht" liefert er eine der besten Buchverfilmungen ab, die man sich vorstellen kann. Mit Sigourney Weaver, Felicity Jones und Liam Neeson ist sein Film zwar mit Hollywoodstars namhaft besetzt, trotzdem fühlt sich der Film weniger danach an. Das liegt wohl auch daran, dass eben mit dem Spanier Bayona kein typischer Hollywoodregisseur hinter der Kamera stand. Er konzentriert sich auf seine Figuren und lässt diese miteinander agieren. Lässt ihnen aber auch genug Raum, um sich zu entwickeln. Dieser Umstand sorgte wohl auch dafür, das der Film 2016 zum erfolgreichsten Film in Spanien wurde. Verdient hat diesen Erfolg alle mal.
"Geschichten sind das Gefährlichste von der Welt. Geschichten jagen, beißen und verfolgen dich."
"Sieben Minuten nach Mitternacht" ist eine traurige und auch ehrliche Geschichte über das Erwachsenwerden und der Angst vor dem Offensichtlichen. Darüber, dass die Wahrheit oft mehr schmerzt, als eine Lüge es jemals könnte. Mehr noch verbirgt sich hier die Geschichte über das Leben und den Tod und wie nahe diese beieinander liegen. Hat man den Film gesehen, so wird man dadurch trotzdem nicht mit dem Tod eines geliebten Menschen besser zurechtkommen. So etwas können wir nicht lernen, durch keinen Film auf dieser Welt. Wir können nur selbst lernen, damit umzugehen und auch lernen, diese Wahrheit zu erkennen und zu akzeptieren.
Fazit
Eine fantastische und zugleich berührende Geschichte. Bilder, Musik und Erzählung sind in Perfektion erzählt und doch ist selbst das noch zu wenig Lob für diesen Film. Vielleicht ist er auch einfach der beste Film, den ich jemals sah.