Der letzte große Blockbuster für das Jahr 2016 und gleichzeitig eine Videospielverfilmung. Gerade in der Vergangenheit kamen diese nie gut weg und doch hofft man hier auf eine gute Umsetzung. Ob dies gelungen ist, verrate ich jetzt.
"Sie sind nicht länger existent!"
Callum Lynch wurde zum Tode verurteilt und hingerichtet. Allerdings erwacht er in einer Einrichtung der Firma Abstergo. Diese suchen ein altes Artefakt, welches schon in früher Zeitgeschichte einen Krieg zwischen dem Templer-Orden und den Assassinen hervorbrachte. Mithilfe des Animus Projektes soll Callum in die Erinnerungen eines Vorfahrens, der als Assassine zur Zeit der spanischen Inquisition gelebt hat, eintauchen und des Aufenthaltsort des Artefakts finden. Schon bald bemerkt er, dass viel mehr dahinter steckt und der alte Krieg zwischen Templer und Assassine immer noch tobt.
"Sie begeben sich jetzt in den Animus!"
Von den Spielen habe ich damals nur den ersten Teil und den zweiten, sowie deren Ableger gespielt. Danach hatte mich die Serie nicht mehr begeistert, bzw. war ich einfach übersättigt. Allerdings waren damals schon die Stimmen laut, dass es eine Verfilmung geben sollte. Auch da wurde in der Hauptrolle von Michael Fassbender geredet. Aber es sollte noch lange dauern, bis der Film dann endlich in die Kinos kommen sollte.
Bei Videospielverfilmungen schwebt ja immer eine Art Fluch mit. Die meisten sind durchschnittlich bis schlecht und die wenigen, die tatsächlich gut sind, werden trotzdem nicht so recht von der breiten Masse angenommen. In der Vergangenheit sah man das bei "Silent Hill" oder erst kürzlich bei "Warcraft". Beide Verfilmungen waren wirklich gut umgesetzt und an die Fans gerichtet. Die Kritiker interessierte das aber leider nicht. So auch hier bei "Assassin's Creed".
Der Film macht vieles sehr richtig, wenn man davon ausgeht, dass die Vorlage ein Videospiel-Franchise ist. Er baut seinen Charakter auf, zeigt bruchstückhaft die Ereignisse in der Vergangenheit und fühlt sich sehr nach dem Videospiel an. Dazu kommt, dass er sehr viel Spaß macht.
"Willkommen bei der spanischen Inquisition!"
Michael Fassbender gefällt mir richtig gut, als Hauptcharakter Callum Lynch/Aguilar de Nerha. In der realen Welt ist er ein Grau-Ton-Charakter, der zum Tode verurteilt wurde und es auch nicht schön redet. Er ist ein Mörder und sich dessen bewusst. Obwohl es eine Szene gab, in der dies widersprüchlich dargestellt wird. Trotzdem macht Fassbender eine gute Figur. Als Aguilar wird er ebenfalls auch nicht so übermächtig dargestellt, wie man sich oft in der Spiele-Serie vorkam. Er ist verletzlich und rennt oft vor der Übermacht der Wachen davon, anstatt sich einem ungleichen Kampf zu stellen. Das macht es nachvollziehbarer.
Marion Cotillard hat etwas an sich, das sowohl magisch als auch gefährlich ist. Man möchte ihrem Charakter Sophia Rikkin vertrauen und gleichzeitig sich vor ihr verschließen. Ihr Charakter macht eine sehr schöne Wandlung innerhalb der Story durch. Von ihr möchte ich gerne mehr sehen.
Alan Rikkin ist der Chef von Abstergo und setzt alles daran das Artefakt zu bekommen. Er unterstützt seine Tochter bei ihren Forschungen, setzt sie aber gleichzeitig sehr unter Druck, baldmöglichst Resultate zu bekommen. Jeremy Irons spielt hier relativ normal. Nicht besonders oder herausragend aber auch nicht wirklich schlecht. Er ist recht solide.
"Wir arbeiten im Dunkeln, um den Licht zu dienen! Wir sind Assassine!"
Die Bilder sind wunderschön und gerade die Szenen zur spanischen Inquisitionszeit können sehr überzeugen. Einige Kritiker bemängelten den ganzen Nebel oder Rauch in diesen Szenen. Ich kann nur sagen, dass das perfekt zur Stimmung und dem Setting passt.
Die Actionsequenzen sind gerade wegen der Parkoureinlagen toll in Szene gesetzt. Es fühlt sich eben wie die Spiele an. Wir haben den Templer-Orden als Gegenspieler, wir haben die Assassine, die das Artefakt beschützen müssen. Wir haben die Kletter- und Parkourpassagen. Wir haben die versteckten Klingen und Tötungssprünge. Ja, selbst der Todessprung wird vollzogen. Wenn auch leider etwas anders, als man es gehofft hatte. Aber all das ist drin und macht diese Umsetzung zu einer der perfektesten unter den Videospielverfilmungen.
Man nimmt sich ebenfalls die Zeit, alles in Ruhe aufzubauen. Es gibt diverse Anspielungen auf ein Sequel und das ist auch gut so. Wer gedacht hat, dass dies mit einem Film durch ist, der hat sich einfach nicht mit dem Thema "Assassin's Creed" auseinander gesetzt. Ja, liebe Kritiker das ging an euch. Denn dies ist wieder ein Franchise, der auch mehrere Teile verdient.
Fazit
"Assassin's Creed" ist für mich ein voller Erfolg in Sachen Videospielverfilmung. Absolut jeder Fan der Serie sollte ihn sich anschauen. Auch sonst macht er richtig viel Spaß. Die Action und Parkoureinlagen sind toll. Das Setting und die Bilder wunderschön. Michael Fassbender wie gewohnt sehr gut und Marion Cotillard überrascht mit einer sehr tollen weiblichen Hauptrolle.
An und für sich kann ich die schlechten Kritiken, gerade aus Amerika, nicht verstehen und hoffe, dass dies die Leute nicht abschreckt und trotzdem in den Film gehen. Er verdient auf jeden Fall eine Fortsetzung.