Es darf wieder gegruselt werden. Die Blair Witch ist zurück und zeigt sich furcheinflößender als je zuvor. Ob das auch so gut ist?
Back to the woods
Ganze 18 Jahre ist es her, dass ein Film über drei Studenten im Wald für Schlagzeilen sorgte. Zu einer Zeit, als kaum einer Internet besaß, schockte dieser Film Menschen weltweit. Nun folgt also die zweite Fortsetzung und versucht an den Erfolg des Originals anzuknüpfen. Die Formel, die man dafür verwendet, ist alt bekannt. Ein Grüppchen von jungen Leuten begibt sich in denselben Wald von einst und erleben die schlimmsten Tage ihres noch jungen Lebens. Mochten diese Elemente einst noch halbwegs frisch, wenn auch nicht neu wirken, so überholt fällt die Ausgangslage heute aus.
20 Jahre nach dem Verschwinden von Heather Donahue und ihren Freunden beschließt ihr jüngerer Bruder sie zu suchen und begibt sich zusammen mit Freunden und jeder Menge Kameratechnik in die Black Hills Wälder. Begleitet von einem einheimischen Pärchen stoßen sie recht schnell in den Wald vor und müssen schon bald erkennen, dass mehr an den Legenden dran ist als erwartet.
Ausgehext
"Blair Witch Project" gilt für viele Cineasten als Mutter aller Found Footage Filme und das auch zurecht. Selbst heute kann der Film immer noch mit einer dichten und real wirkenden Atmosphäre punkten. Sicher gibt es aber auch einige Schwächen, die man den Film vorwerfen mag, trotzdem bleibt der Kult um ihn bestehen. Nun aber versucht die Fortsetzung aus dem Jahr 2016 Teil des Kultes zu werden. Das Problem ist nur, er versagt dabei kläglich.
Waren es im Original noch subtile Elemente wie Steinhaufen oder Geräusche bei Nacht, die für Angstzustände sorgten, setzt man nun fast ausschließlich auf Jump Scares und laute Geräusche und Geschrei. Hier muss man nicht die Ohren spitzen, um vielleicht Schritte oder Stimmen zu hören. sondern bekommt direkt brechende Bäume und lautes Stampfen vorgesetzt. Hier wird nicht langsam und mit Bedacht Stimmung erzeugt, sondern direkt mit der Faust ins Gesicht des Zuschauers geschlagen. Atmosphäre null.
Fazit
Das Original bildete einst den Grundstein eines ganzen Genres und zog somit viele Nacharmer mit sich. Davon waren einige gut und andere schlechter. Die Fortsetzung zu "Blair Witch Project" reiht sich leider in die Liste der Filme ein, die es nicht vermögen herauszustechen. Stattdessen präsentiert uns "Blair Witch" platte und austauschbare Charaktere, die nur so vor Klitschees trotzen. Das Ganze wird mit einem Twist versehen, denn es in der Art schon oft genug gab und deshalb ebenfalls altbacken wirkt. Mit anderen Worten: Die Hex is tot.