Eine neue Spieleverfilmung von einem wirklich großen Franchise. Heißt ja nicht, dass es eine Garantie für Erfolg ist. Oder kann uns da Blizzards Flaggschiff von anderem überzeugen?
„Unsere Welt stirbt!“
Der große Orcschamane Gul´dan führt sein Volk durch ein Portal nach Azeroth. Die Magie, mit der er allerdings dieses Portal öffnet, birgt große Gefahren. Der Häuptling des Frostwolf-Clans, Durotan, begreift dies schnell und möchte sich mit den Menschen verbünden. Diese jedoch sind mit der Ankunft und dem aggressiven Vorgehen der Orcs in ihrem Land nicht ganz einverstanden. Der Ritter, Anduin Lothar, weiß nun nicht, ob er dem Orc trauen kann oder sein Land gegen die Eindringlinge verteidigen soll.
„Du stellst dich auf die Seite der Menschen, gegen dein eigenes Blut!“
Heurika, sie haben es geschafft. Endlich wieder eine Spieleverfilmung, die sich ans Spiel hält und Spaß macht. Blizzard hält hier das Versprechen, was es mit Trailern und Hype gegeben hat. Warcraft ist der Anfang, die Vorgeschichte und der Beginn einer wundervollen Saga.
Und doch muss man gleich sagen: Dieser Film ist für die Fans gemacht. Man bekommt viel Warcraft-Mythologie um die Ohren geworfen. Seien es Namen der Charaktere, Städte oder Ländereien, sogar die Easter Eggs im Film. Wenn ein Schafzauber angewendet wird, lachen die Leute lauter, die sich mit dem Franchise auskennen.
Auch hat man recht schnelle Sprünge zwischen den Schauplätzen. Der Film hat ziemlich Tempo und hält sich kaum mit langsameren Momenten auf. Die gibt es aber eben nicht so zahlreich. Das könnte nicht jedem gefallen, aber für Warcraft ist es angenehm.
„Warum seid ihr hier?....Um unser Volk zu retten!“
Travis Fimmel, bekannt aus Vikings, macht seine Sache als Anduin Lothar doch recht gut. Der Charakter ist ein wenig arrogant, aber er weiß was er tut. Er stellt sich im ersten Aufeinandertreffen am schlauesten an. Auch so akzeptiert man ihn als Hauptakteur der Menschen.
Paula Patton spielt Garona, eine Halborcin. Sie gerät zwischen die Fronten und versucht mit Hilfe von Anduin den Konflikt beizulegen. Ihr Make-Up ist wirklich gut gelungen und zeigt sowohl weiche als auch harte Züge des Charakters.
Das CGI der Orcs ist großartig geworden. Sie sehen gerade in 3D öfters wie echt aus. Blizzard hat da sehr viel Geld investiert, wissend, wenn das nicht gut rüberkommt, kann man das alles gleich sein lassen. Aber es funktioniert super. Sie sehen bullig, muskulös und auch sehr aggressiv aus. Wie eben aus dem Spiel. Perfekte Umsetzung.
Zu erwähnen sind noch Ben Schnetzer als Zauberlehrling Khadgar, der für den Witz im Film mit zuständig ist. Er macht auch eine gute Wandlung im Film durch. Vom tollpatschigen Trottel zum mutigen Zauberer.
Ben Foster spielt den Wächter Medivh. Wer Ben Foster kennt, weiß, dass er sehr ruhig oder aber sehr aggressiv spielen kann. Seine Leistung geht in Ordnung, ist aber nun auch nicht seine beste.
„Wir beschützen das Königreich!“
Wie bereits erwähnt, ist der Film sehr großer Fanservice. Leute, die mit dem Universum nichts anfangen können und sich auch nicht erwärmen lassen wollen, sollten mit Vorsicht an diesen Film rangehen. Er enthält viel Liebe zum Detail. Wenn bekannte Charaktere aus der Serie im Hintergrund stehen, ist das ganz großes Kino. Für Filmgänger mit keinem Vorwissen könnte das belastend sein, wenn die Leute um einen herum sich freuen und man selbst gar nicht weiß, was sie jetzt gerade toll finden.
Kritiken aus Amerika zerreissen den Film gerade zu. Schlechte Story, vorhersehbar und plump. Warcraft hatte nie die große tiefgründige Story, allerdings ist es eine schöne Geschichte mit viel Mythologie und tollen Schlachten. Eben schöne Fantasy. Wer hier den nächsten „Herr der Ringe“ erwartet, ist eindeutig falsch. Der Film ist gut und als Spielverfilmung geradezu perfekt. „Silent Hill“ kann man da noch im selben Atemzug nennen. Die Kritiken aus Amerika kann ich persönlich nicht nachvollziehen.
Fazit
„Warcraft: The Beginning“ ist der Anfang einer tollen Reise in die Warcraft-Mythologie und wurde super für das Kino umgesetzt. Er macht Spaß und überzeugt in der Treue zur Vorlage. Ein Kritikpunkt kann eben sein, das Nicht-Warcraft-Kenner kaum etwas im Film verstehen werden. Aber für die Fans ist es eine liebevolle Umsetzung.
Jeder Fan des Franchises sollte sich diesen Film anschauen. Das ist Pflicht. Freunde vom Fantasy-Kino werden ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Menschen, die mal nur so ins Kino gehen wollen, weil's der nächste Blockbuster ist, sollten die Finger davon lassen und auch anderen das Kinoerlebnis nicht kaputtmachen.
In diesem Sinne: „FÜR DIE HORDE!“