Epochales Japana – SHOGUN

    Epochales Japana – SHOGUN


    Intrigen, Schlachten, Machtkämpfe und – zumindest aus Sicht einiger Protagonisten – fremde Welten. Kann das feudale Japan die Sinne der Game of Thrones-Fans anregen? 

     

     

    Bei der Serie Shogun handelt es sich um eine Neuauflage der gleichnamigen Serie von 1980. Beide basieren auf dem Roman von James Clavell. Dieser wurde inspiriert von den historischen Ereignissen, die zum Tokugawa Shogunat und der Isolation Japans führten.

     
    Ein holländisches Schiff läuft nach langer Irrfahrt vor der japanischen Küste auf. Die wenigen noch überlebenden Seeleute werden in ein Dorf geführt, das zum Einflussbereich Lord Toranagas gehört,gespielt von Hiroyuki Sanada (Bullet Train). Dort werden sie erstmal festgesetzt. Von seiner Crew getrennt, wird der englische Navigator John Blackthorn (Cosmo Jarvis) nach Osaka gebracht, um vor Toranaga zu treten. Hier wird er unfreiwillig in die Ränkespiele der fünf Bushos verwickelt, die versuchen, ihre Macht im feudalen Japan weiter auszubauen - ein Land, das geprägt ist von politischen Intrigen und  kulturellen Konflikten. Blackthorn wird dabei zu einer zentralen Schachfigur gemacht.

     

     

     

     

     

    Die Serie ist bilingual gedreht. Dadurch wird dem Zuschauer Blackthorns Fremdheit in Japan gut vor Augen geführt. Er ist anfangs auf die Ehrlichkeit portugiesischer Missionare angewiesen, was durch den in Europa stattfindenden Glaubenskrieg zwischen Katholiken und Protestanten stark beeinflusst wird. Erst durch Mariko (Anna Sawai), die ebenfalls zu Toranagas Gefolgsleuten gehört und Portugiesisch spricht, wird Blackthorn die japanische Gesellschaft näher gebracht und er kann sich den Respekt Toranagas erarbeiten. 

     

     

     


     
    Die Produktion von Shogun zeichnet sich durch aufwendige Kulissen und detailreiche, authentische Kostüme aus. Dies wird auch in Kleinigkeiten und dem Spiel der Darsteller deutlich, wie zum Beispiel bei dem beinahe schwebenden Gang von Mariko und anderen hochrangigen weiblichen Figuren. Der Kontrast zwischen den Kulturen Europas und Japans wird in der Ausstattung der Szenenbilder deutlich: Die Gemächer der katholischen Missionare sind üppig und dekadent ausgestattet, wohingegen sich die Räumlichkeiten der japanischen Fürsten durch geradlinigen Minimalismus auszeichnen. Dadurch wird eine fesselnde Atmosphäre geschaffen, die einen in die Geschichte hineinzieht.