Jack Reacher erfährt vom Mord an einem seiner ehemaligen Kameraden von der 110ten. Mit der Hilfe seines Ex-Master Sergeants Neagley will er den Fall lösen und stößt dabei auf ein illegales Waffengeschäft. Außerdem ist das Leben weiterer Truppenmitglieder der 110ten in Gefahr.
DURCH DIE WAND
Die erste Staffel REACHER war für mich eine Entdeckung. Bisher kannte ich nur die beiden Filme mit Tom Cruise, die mir ganz gut gefielen. In der Serie spielt Alan Ritchson die Titelfigur und kommt näher an die Vorlage heran. Während die erste Staffel noch den ersten Roman „Größenwahn“ adaptierte, wendet man sich nun dem elften Band „Trouble“ zu. Wir erfahren hier mehr über Reachers Vergangenheit als Militär-Polizist und seiner Einheit, der 110ten, für die er das Kommando hatte.
Neben den Rückblenden geht es vordergründig um den Mordfall und das illegale Waffengeschäft. Dabei darf auch wieder ordentlich geprügelt und ermittelt werden. Zugegeben war der Fall in der ersten Staffel etwas spannender, allerdings gefällt hier die Chemie zwischen den Figuren mehr. Neben Neagley gesellen sich noch zwei weitere aus der 110ten Einheit zum Ermittler-Team – Dixen und O’Donnell. Unterstützt werden die vier vom Polizei-Ermittler Russo. Der Tenor der Staffel ist somit Vertrauen und Kameradschaft.
Reachers Vergangenheit mit der 110ten wird hinterfragt. Waren das wirklich alles Kameraden? Gleichzeitig ergründet man Reachers einsamen Lebensstil der einem Nomaden gleicht. Die zweite Staffel bietet deutlich schwerere Fragen.
Für Action und Brutalität findet sich dazwischen allerdings genug Zeit. Es werden Leute die Knochen gebrochen, in Zement ertränkt oder aus Hubschraubern geworfen. Hinterfragen sollte man da nichts. Die acht Folgen bleiben schön spannend und haben ein sehr befriedigendes Ende mit sentimentalen Unterton.
FAZIT
Man sagt immer, REACHER ist die Serie für deinen Vater, der harte Typen ohne Kompromisse ihren Weg gehen sehen will. Trotzdem muss man der Serie zu Gute halten, dass abgeliefert wird, keine Längen entstehen und als Action-Serie spannend und sehenswert ist. Alan Ritchson hat wohl hier seine Paraderolle gefunden und die zweite Staffel geht tiefer auf die Figur Reacher und seiner Vergangenheit ein.
Auf der Gegenseite ist dafür nicht viel zu erwarten. Die Bösewichte sind halt böse, korrupt und bekommen am Ende ordentlich Haue. Das verschmerzt man aber, da jede Folge spannend bleibt und ein sehr guter Abschluss wird gefunden wird, wo jeder bekommt, was er verdient. Das hier viele Menschen sterben und unsere Protagonisten nie dafür von der örtlichen Polizei unter die Lupe genommen werden, hinterfragt man nicht, sondern genießt die wilde Achterbahnfahrt. Sehr zu empfehlen, wenn man mal wieder eine gute Thriller-Serie sucht.