Einer der Filme, über die wir im „Trailer Wars“ Podcast geredet haben, kommt jetzt in die Kinos. Ob er unseren Erwartungen standhalten konnte, will ich nun klären.
„We’re back!“
Derek Zoolander war einst das bekannteste männliche Model auf dem Planeten. Doch nach einem tragischen Unfall, bei dem er seine Frau verlor und sein Sohn vom Jugendamt weggenommen wird, sucht er die Einsamkeit. Mit der Modewelt will er nix mehr zu tun haben. Auch sein ehemaliger Freund Hänsel ist nicht mehr aktiv, nachdem sein Gesicht bei dem Unfall entstellt wurde. Jetzt jedoch will die Modequeen Alexanya Atoz die beiden für ihre Fashion Show haben. Im Verborgenem plant derweil Zoolanders Erzrivale Jacobim Mugatu seine Rache.
„Flash me that beautiful Magnum!“
Ben Still gibt sich nochmal die Ehre, das äußerst dumme Model zu spielen. Und der Trailer war auch recht unterhaltsam. Aber ja, dabei bleibt es dann auch. Ich kann jetzt schon sagen das Sascha im Podcast mit dem Statement „Entschuldigung, 10 Jahre zu spät“ vollkommen recht hatte.
Die besten Gags wurden im Trailer verbraten und wer den schon nicht mochte, wird hier nix finden, was eine gute Komödie ausmacht. Der Film ist recht dumm und flach. Nach dem 3. Witz über die Blödheit von Zoolander und Hänsel wird es einfach lächerlich. Man weiß, dass die Protagonisten nix im Kopf haben und 2001 hat das auch noch gut funktioniert. Aber die Zeit blieb nicht stehen und die meisten Gags zünden heutzutage einfach nicht mehr. Man muss aber sagen, dass ein paar Momente gibt, wo man mal lachen kann. Leider ist es meist erst in der zweiten Hälfte des Filmes, wenn Will Ferrell dazukommt.
„Prison changed me!“
Ben Stiller und Owen Wilson machen hier exakt dasselbe, was sie 2001 schon gemacht haben. Das ist jetzt nicht negativ, aber auch nicht positiv. Es hatte im ersten „Zoolander“ noch etwas besser funktioniert. Man versucht hier den Charakteren eine dramatische Tiefe zu verleihen, indem man beiden Charakteren väterliche Verantwortung gibt. Bei Wilson geschieht dies in Form von einer Riesenorgie, bei denen alle schwanger von ihm werden. Für das Protokoll, es gibt auch männliche Partner in der Orgie, sogar Kiefer Sutherland.
Mit Penélope Cruz hat man die neue weibliche Hauptrolle besetzt. Ihr Charakter ist ein ehemaliges Swimsuit-Model und arbeitet jetzt bei Interpol. Mehr gibt es leider auch bei ihr nicht zu sagen, als dass sie eben den beiden hilft. Sie spielt weder außergewöhnlich, noch wird man sich groß daran erinnern.
Mit Will Ferrell hat man hier einen der Lichtpunkte des Filmes. Er zieht das Spaß-Niveau etwas hoch und unterhält so gut es geht. Durch ihn entstehen tatsächlich die besten Gags im Film.
Kirsten Wiigs karikative Interpretation von einer Modemogulin ist wiederum sehr gelungen. Mich würde nicht wundern, wenn als Vorbild eine Mischung aus Lady Gaga und Donatella Versace diente.
„She is hot, I trust her!“
Der Film lebt von Gastauftritten von bekannten Stars aus der Mode-, Film- und Musikwelt. Wenn ein Justin Bieber zu Anfang des Filmes im Kugelhagel stirbt, muss man schon schmunzeln. Weiterhin wird man dann mit Cameos von u.a. Sting, Kanye West, Benedict Cumberbatch oder Kate Perry überrascht. Und das waren immer noch nicht alle. Der Film verkommt dann eher zu einem „Wo-ist-Walter“ Suchbild, um den nächsten Gaststar zu finden. Schade, dass der Film dann auf so was zurückgreifen muss und dies die Highlights bilden.
Fazit
„Zoolander 2“ enttäuscht auf ganzer Linie. Stiller und Wilson machen nichts neues, sondern spielen die bekannte Schallplatte erneut ab. Nur wirkt das hier hoffnungslos veraltet. Ferrell gibt sein Bestes, das ganze noch zu retten und die vielen Gastauftritte sorgen für die eine oder andere Überraschung, allerdings wird daraus noch keine gute Komödie. Keine Empfehlung fürs Kino. Lieber darauf warten, dass er mal im Free-TV kommt.