Ab dem 13. Oktober gibt es wieder ein neues Abenteuer von Ruffy und seiner Crew. In One Piece: RED treffen die Strohüte diesmal eine Kindheitsfreundin von Ruffy, die Verbindung zu dessen Mentor, dem Roten Shanks, hat. Das bringt natürlich auch allerlei Ärger mit sich.
La Musica Grande
Die Strohutbande ist nach Elegia gefahren, um die Pop-Diva Uta bei einem Riesenkonzert live sehen zu können. Überraschenderweise kennen sich Ruffy und Uta noch aus Kindheitstagen, da sie die Tochter vom Roten Shanks ist.
Das bringt natürlich auch diverse Feinde auf den Plan, die Uta gefangennehmen wollen, denn sie scheint für die fünf Weisen eine große Bedrohung. Ruffy möchte seine alte Freundin natürlich beschützen, doch muss bald bemerken, dass Uta nicht mehr die Person ist, die er aus seiner Kindheit kennt.
In One Piece: STAMPEDE knallte es recht schnell und der Anime bot eine Kampfszene nach der anderen. Bei One Piece: RED fährt man ein paar Gänge zurück und widmet sich wieder mehr den Beziehungen zwischen den Figuren.
Das Abenteuer um Elegia und die Pop-Diva Uta ist dadurch auch wieder wesentlich emotionaler und richtig Action gibt es erst gegen Ende. Dazwischen werden immer wieder Songs von Uta präsentiert, die von der japanischen Interpretin Ado gesungen werden.
Das hebt dann abhängig vom Song die Emotionen der Szene hervor. Die Animationen werden dabei abwechselnd in typischer One Piece-Zeichnung und kleinen 3D Einlagen-gezeigt.
Die Kraft der Musik
Geschichtlich sollte man auf aktuellem Stand sein. Der Wa No Kuni-Arc ist hier schon passiert und es wird auch im Nebensatz erwähnt, wie es scheinbar ausgegangen ist. Ruffy besitzt bereits die Fähigkeiten aus dem Endkampf des Arcs.
Glücklicherweise ist das nicht allzu schlimm, da es doch eher punktuell ist und sonst nichts weiter zum Arc erzählt wird. Auch setzt Ruffy die neue Fähigkeit nur einmal ganz kurz ein, so dass Unwissende dies kaum bemerken. Insofern geht man auch auf die unterschiedlichen Märkte mit ihren verschiedenen Veröffentlichungszeitpunkten ein.
Es tauchen auch wieder Figuren aus der langen Reise der Strohhutbande auf, allen voran Corby. Über den ein oder anderen Gastauftritt freut man sich, da es die One Piece Welt lebendig wirken lässt. Figuren, die lange nicht dabei waren, haben ihr Leben nach dem Treffen mit den Strohhüten weitergelebt und treten so immer mal wieder punktuell in Erscheinung.
Doch auch die Strohhüte selber dürfen mal wieder ein bissl was zeigen. Brook z.B. haut hier öfters mal mit seinen Schwertattacken zu und Robin darf nicht nur ihr großes Wissen zur Schau stellen. Wer bei Wa Nu Kuni schon weiter oder durch ist, weiß auch vom neuesten Mitglied der Strohhüte. Auch diese Figur darf ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Sozusagen sind quasi nicht nur Ruffy, Zorro und Sanji am Drücker, sondern generell wirkt es sehr ausgewogen. Gerade eben weil der Kampf an sich nicht so im Vordergrund steht, sondern das Miteinander und die Figuren. Es wird sehr viel Zeit für Uta eingeräumt, damit man als Zuschauer auch wirklich ihre Reise fühlt.
Der Klang des Todes
Uta ist ein sehr tragischer Charakter und bis zu einem gewissen Punkt versteht man ihre Handlungen. Sie konnte schon in jungen Jahren sehr gut singen und war für die Rothaar-Piraten die Schiffsmusikerin. Damit ihr Talent nicht an Piraten verschwendet wird, bringen die Rothaare sie auf eine Insel für Musik.
Doch diese Insel wird vermeintlich von den Rothaaren geplündert und zerstört. Natürlich wären wir nicht bei One Piece, wenn am Ende alles aus einem guten Grund passiert. Jedoch bekommt Uta dadurch diese traurige Note.
Allerdings birgt die Insel selber noch ein dunkles Geheimnis und so muss die Strohhutbande gleich mehrere Probleme lösen, die auch die Marine angelockt hat.
Was mir sehr gut gefiel, sind gerade die Songs von Uta, bzw. Ado. Ihre Stimme hat eine Kraft, so dass sie zwischen sehr gefühlvoll bis hin zu wütendem Schreigesang viele Facetten wiedergibt.
Die Wut, die sie Uta in einigen Szenen gibt und auch die gefühlvollen Songs, die einen zu Tränen rühren können, ist ein absolutes Highlight. Dabei mag ich Musicals überhaupt nicht. Streng genommen ist One Piece: RED ja auch kein Musical, sondern setzt Utas Kräfte in Form von Musik um.
Das ist ein schöner Kniff und mal etwas anderes als die bisherigen Filme. Dadurch verschmerzt man auch die deutlich zurückgefahrene Action, die der Vorgänger zu Hauf besaß. Am Ende sitzt man zufrieden und vielleicht auch emotional etwas aufgewühlt da und muss mit den Tränen kämpfen.
Fazit
One Piece: RED ist ein anderer One Piece geworden, der aber nicht weniger gut ist. Das große Alleinstellungsmerkmal und Highlight ist die Musik. Mit Uta hat man eine Figur geschaffen, die ihre Fähigkeiten aus der Musik zieht und durch die japanische Künstlerin Ado eine kraftvolle Stimme verliehen bekommt.
Die Songs sind von gefühlvoll bis hin zu wütend laut angelegt und geben perfekt Utas Stimmungen wieder. Als Zuschauer fühlt man mit dem Charakter mit. Die Strohhüte bekommen alle etwas zu tun und es dürfen neben den üblichen dreien auch der Rest der Crew ordentlich Fratzengeballer zeigen.
Allerdings ist die Action etwas zurückgefahren, um mehr Raum für die Geschichte der Figuren und das Miteinander zu präsentieren. Es gibt zwar einen großen schönen Endfight, aber bis dahin geht es mehr um das Rätsel der Insel und Utas Story.
Das ist auch vollkommen okay, da das gesamte Zusammenwirken von allem den Zuschauer sowohl unterhält, als auch mitfühlen lässt. Daher volle Empfehlung!