Der 25. Film von Detektiv Conan erscheint zur Kazé Anime Night und bietet einen neuen Fall für den ältesten 6-jährigen Detektiv. Diesmal muss Conan einen verrückten Bombenleger stellen, der eine gemeinsame Vergangenheit mit Conans Bekannten hat.
Geister aus der Vergangenheit
Ein entflohener Häftling wird mittels einer Bombe ermordet und wenig später ein russischer Tourist. Gleichzeitig bekommt der verdeckte Ermittler Rei Furuya einen Sprengsatz um seinen Hals installiert. In Japan taucht eine russische Gruppierung mit unbekannten Zielen auf und zu allem Übel scheint Inspektorin Satos verstorbener Freund eine gemeinsame Vergangenheit mit dem Bombenleger zu haben.
Conan hat alle Hände voll zu tun, den Bombenleger zu entlarven, bevor die Hochzeit des Ex-Kommissars in Gefahr gerät.
Wer sich bei Detektiv Conan nicht auskennt, wird es etwas schwer haben zu folgen. Es tauchen sehr viele Figuren aus der Serie auf, zu denen man erstmal Bezüge herstellen muss – gerade bei den verstorbenen Charakteren. Ebenfalls ist die offizielle Plotangabe etwas irreführend.
Inspektor Sato und ihr Kollege und Lebenspartner Takagi heiraten hier nicht wirklich. Das ist auch kein Spoiler, da dies in den ersten fünf Minuten aufgeklärt wird. Es ist lediglich ein gestellter Einsatz, der als Übung für die im Film später stattfindende Hochzeit des Ex-Kommissares erfolgt.
Sato hat auch nur indirekt etwas mit der Geschichte zu tun. Es geht hier vielmehr um die Vergangenheit von Undercover-Agent Bourbon alias Rei Furuya. Man bekommt hier seine Backstory samt der vier Kollegen – unter anderem auch Scotch – erzählt. Lediglich Satos verstorbener Freund Matsuda, der ebenfalls zu den fünf Freunden gehört, hat etwas damit zu tun.
Die Geschichte aus Fall 107 wird hier nochmal kurz aufgegriffen und auch mit dem ersten Mord an dem entflohenen Häftling komplett abgeschlossen. Somit werden hier lose Fäden geschlossen, was für Fans ein nettes Nugget ist.
Allerdings ist der Titel Die Halloween-Braut auch etwas missverständlich. Die Ereignisse spielen rund um Halloween und es gibt eine Hochzeit, aber sonst hat es dann doch wenig mit dieser Thematik oder einer Braut zu tun.
Action, Action, Action
Genug Vorgeplänkel. Der 25. Film von Detektiv Conan ist überraschend actionlastig. Es gibt einige nette Kameraspielereien, die eine Mischung aus gezeichneten Szenen in Verbindung mit 3D Effekten umgesetzt werden. Gerade das finale Aufeinandertreffen wird schön inszeniert.
Auch sind die Zeichnungen schön umgesetzt. Der typische Zeichenstil der Serie wird beibehalten, aber durch mehr Schattierungen aufgehübscht. Hinzu kommen ein paar tolle Aufnahmen von Tokio bei Nacht. Gerade der Halloween-Umzug der Stadt hat tolle Lichteffekte.
Die Story ist etwas gestreckt und teilweise überladen. Die Geschichte um den Bombenleger ist hinten raus etwas dünn, da die Motivation eigentlich fast schon frech ist. Dafür bekommen Fans des Mangas/Animes viel extra Futter von Nebenfiguren. So kann man fast schon sagen, dass die Beziehung der Figuren zu den Fans damit mehr ausgebaut wird.
Der Nachteil ist allerdings, dass Conans Detektiv Boys, Kogoro und Ran, auf der Ersatzbank sitzen. Kogoro wird sogar durch einen Unfall recht schnell ins Krankenhaus befördert und bleibt da auch für den Rest des Filmes. Ebenfalls ist die russische Gruppierung etwas viel für den Film.
Natürlich haben alle diese Figuren etwas mit dem Bombenleger zu tun, aber im Kern hätte man es mit der Verbindung zu Rei Furuya belassen können. Das hätte als Story für den Film vollkommen gereicht. An sich kann man auch sagen, dass man den Film um die Hauptstory von Detektiv Conan aus dem Manga/Anime weiter zu verfolgen, nicht sehen muss. Das ist ja aber meistens so, also auch nicht wirklich eine Kritik.
Dafür gibts ein paar schöne Figuren Momente zwischen den Nebenfiguren und ein paar tolle Szenen.
Kommt Zeit, kommt Ball ins Gesicht
Wer die Serie kennt weiß, dass Conan gerne diverse Gadgets benutzt. Gerade sein Energieschuss mit verschiedenen ballartigen Sachen ist immer ein Highlight. Hier ist aber nicht nur Conan Spezialist für Technik, sondern auch der Bombenleger hat die eine oder andere Spielerei.
Trotzdem übertreibt man es nicht. Am Ende bleibt es der Serie getreu im Rahmen und lässt immer noch den Funken Realität zu. Natürlich darf niemand fragen, wie lange der kleine Conan noch sechs Jahre alt bleibt. Trotzdem ist es doch eine etwas geerdetere Story für den Film – teilweise sogar politisch.
Das kommt also ganz gut rüber, wenn ein Bombenleger die Bedrohung ist und nicht die Schwarze Organisation. Eine Annmerkung allerdings: den Film hätte man sich auch als guten Hongkong Action-Realfilm vorstellen können, der mehr in Richtung Thriller geht. Gerade die Actionszenen erinnern oft sehr daran.
Was noch zu erwähnen sei, ist, dass es als Bezug zum Film noch Episoden des Animes, bzw. auch Kapitel im Manga gibt. Die Folgen 327 bis 330 erklären die Zusammenhänge der fünf Freunde um Rei Furuya und verpacken das ganze in einen Fall, den Conan lösen muss.
Diese Folgen dienen also als direkte Vorgeschichte zum Film und sind somit fast schon vor der Sichtung des Films ans Herz gelegt.
Fazit
Der 25. Film von Detektiv Conan ist für Fans der Serie eine schöne Ergänzung. Einige Nebenfiguren bekommen mehr Tiefe verliehen. Das passiert zwar auf Kosten prominenterer Hauptfiguren, aber man kann nicht alles haben. Als relativer Neuzugänger kriegt man eine etwas überladene Krimigeschichte, die jedoch schöne Actionszenen beinhaltet.
Die Zeichnungen sind mit mehr Schattierungen aufgehübscht und werden an den richtigen Stellen durch tolle Kamerafahrten oder 3D-Effekte toll erweitert. An dem Titel darf man sich nicht stören und generell bekommt man hier typische Detektiv Conan-Kost serviert.
Auch wenn die Auflösung des Falls mir persönlich etwas zu plump war, bekommen die Figuren hier genug zu tun, so dass es dennoch spannend bleibt.
Für einen Anime-Abend tut der Film niemanden weh und als Fan der Serie wird man hier mit extra Backstory zu Rei Furuya belohnt. Insofern erwartet einen hier spaßig-spannende Unterhaltung.