Die erste Kritik des Jahres widme ich einem Gangster Bio – Picture. Tom Hardy in einer Doppelrolle in den 60igern von London. Ob der Film sich lohnt lest ihr hier.
„I come here for a proper shoot out!”
London in den späten 50ern. Die beiden Zwillingsbrüder Ronnie und Reggie Kray sind bekannte Namen in der Unterwelt. Als Nachtclubbesitzer kommen sie schnell an gutes Geld heran und tauchen immer tiefer in das organisierte Verbrechen ab. Während Reggie eine Beziehung zu der jungen Frances aufbaut, kämpft Ronnie mit psychischen Problemen, die dem Geschäft sehr schaden. Zu allem Überfluss ist ihnen Scotland Yard dicht auf den Fersen.
„You like being a Gangster?“
Die Kray-Brüder waren in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die berüchtigtsten Kriminellen in London, die es gab. Ihr Aufstieg und Fall wurde in einigen Filmen verewigt. Diesmal zeigt uns Brian Helgeland ein Bio-Picture, welches sich hinter einem Gangster-Thriller versteckt.
Tom Hardy spielt hier beide Kray-Brüder. Als Reggie erkennt man ihn am ehesten. Reggie ist der Finanzexperte und Charmeur der beiden. Hardy zeigt hier einen Gangster-Gentlemen, dem die Frauen hinterherschmachten, aber gleichzeitig sehr brutal sein kann. Seine andere Darbietung als Ronnie ist das genaue Gegenteil. Hier spielt er einen mental unstabilen Verrückten, der zwar höflich, aber sehr gefährlich ist. Hardys Performance steht im Vordergrund des Films. Er zeigt die beiden Krays auf so unterschiedliche Art und Weise und überzeugt damit sehr gut.
Emily Browning stellt die hübsche Frances Shea dar. Ich persönlich sehe sie immer gerne und hier passt sie perfekt in die Zeit. Der Stil ist wie für sie geschrieben und das nutzt sie sehr gut als gutgläubiges Mädchen, das sich in den falschen Kerl verliebt. Man nimmt ihr das ganze wirklich ab und merkt, dass sie sich in der Rolle wohlfühlt.
Ansonsten hat man eher Abziehbildchen von typischen Gangstern. Es gibt namenhafte Schauspieler wie David Thewlis, Christopher Eccleston (als Inspektor von Scotland Yard)o der Teran Egerton. Letzterer nervt aber eher mit seinem Charakter, als das man ihn gerne sieht.
„Crime is still a business, you don't want a war!.....Yeah. Actually, I want!”
Das Setting ist echt schön und die Ausstattung passt super. Nimmt man aber die Perfomance von Hardy und Browning weg und ist nicht so begeistert von dem Setting, bleibt leider eine sehr zähe Gangster-Story die irgendwie nicht so richtig in Fahrt kommt. Man begreift recht schnell, wohin das Ganze führt und wartet nur auf einen Showdown zwischen den beiden Brüdern. Allerdings wird man nie so richtig befriedigt.
Sehr schwer ist es auch, den Film im Original-Ton zu schauen. Alle haben einen englischen Slang drauf und nuscheln ziemlich stark. Gerade Hardy als Ronnie Kray ist unglaublich schwer zu verstehen. Passt zwar sehr zum Setting, macht es aber einem schwierig zu begreifen, warum jetzt was genauso passiert. Guckt man ihn sich aber auf deutsch an, hat man diese Probleme natürlich nicht.
Fazit
"Legend" ist ein durchschnittlicher Gangster Film, der eine Top Performance von Tom Hardy hat. Emily Browning weiß zu überzeugen, jedoch ist der restliche Cast austauschbar. Das Londoner Setting dieser Zeitperiode ist klasse und das Gangster-Feeling kommt gut rüber. Allerdings ist die Story sehr zähfließend und bietet nicht die gewünschten Höhepunkte. Wer Tom Hardy mag, sollte sich den Film auf jeden Fall mal anschauen, der Rest wartet am besten auf die DVD- oder Blu Ray-Fassung.