Mal wieder Lust auf einen richtigen Zombie-Trashfilm? Da habt ihr Glück, denn seit einiger Zeit ist der neue "Scouts vs. Zombies" in den Kinos. Ob er was taugt oder besser bei der DVD-Ramschkiste im Medienladen deines Vertrauens landen sollte, erzähle ich jetzt.
„Scouts für immer!“
Ben, Carter und Augie sind drei waschechte Scouts und nicht gerade beliebt bei ihren Mitschülern. Das stinkt gerade Carter an und er will das ändern. Also will er mit Ben auf eine Party, auf der auch Carters Schwester Kendall ist, in die sich Ben verguckt hat. Allerdings haben sie Augie versprochen mit ihm Zelten zu gehen. Abseits von allem bricht jedoch gerade ein Virus aus der die Toten wieder lebendig werden lässt. Mit all dem konfrontiert sind die drei Jungs die letzte Verteidigungslinie zwischen den Zombies und den Menschen.
„Nichts passiert, alles unter Kontrolle!“
Ach ja, wieder ein Zombiefilm. Keine Apokalypse, aber ein Virus. Kennt man alles und wirklich neues bietet dieser Film nun absolut nicht. Es sind zwar diesmal wieder schnelle Zombies, auf die Hollywood neuerdings öfters setzt. Was allerdings etwas neu ist, stellenweise verhalten sich die Zombies wie Menschen. Es gibt die Szene mit einer Striperin, die vorher noch einen Lapdance macht, bevor sie angreift. Ebenfalls frisch, dass auch Tiere verzombiefiziert werden. Was eine schöne Szene mit Katzen zur Folge hat.
Die drei Jungs sind schon recht okay. Ben, gespielt von Tye Sheridan, ist hier am sympathischsten. Er wirkt nicht übertrieben, ist aber auch nicht der durchschnittliche Loser-Typ wie in anderen Filme. Eigentlich macht ihn nur das Dasein als Pfadfinder zu einem unbeliebten Kerl in der Schule. Augie ist der Witzcharakter. Er sorgt immer mal für Lacher und macht auch so einen guten Eindruck. Carter allerdings nervt in der ersten Hälfte des Films wirklich sehr. Er ist so übertrieben pubertär und klischeehaft. Er fotografiert sich in Gefahr mit Zombies, schreit aber wie ein kleines Mädchen hysterisch rum. Das stört. Wenn aber der Film dann in Fahrt kommt, ist es ertragbar. Mit Denise, gespielt von Sarah Dumont, gibt es dann die taffe Frauenrolle. Geht bei so einem Film in Ordnung. Besonders lustig sind auch die Szenen mit Scout Leader Rogers, der immer mal wieder im Film auftaucht. Er wird verkörpert von David Koechner.
„Heute zeigen wir mal, was ein echter Scout drauf hat!“
Der Film wirkt auf keinen Fall billig. Er sieht wirklich gut aus und die Effekte gehen in Ordnung. Ja, sieht schon oft unecht aus, aber wir sind hier immer noch bei einem Trash-Film und dafür fährt er gut auf. Die Story ist nicht tiefgründig und hat auch keinerlei Überraschungen parat. Aber wie gesagt, das will der Film auch nicht. Der Titel sagt alles, was man wissen muss und das macht er eben gut. Es gibt ein paar gute Lacher, leider für meinen Geschmack zu viel pubertärer Humor, der manchmal auch wirklich eklig ist.
Die erste Hälfte des Films ist echt zäh. Es passiert noch nicht viel und der Film zeigt Anzeichen eines Coming-of-Age-Filmes. Dies tut ihm allerdings nicht so gut. Wenn es aber dann losgeht, macht er richtig Spaß. Es gibt ein paar schöne Splatter-Szenen und Kills. Die drei Jungs toben sich richtig aus, wenn sie dann endlich die Mittel bekommen. Scout sein, macht sich also doch bezahlt. Wenn man bedenkt, dass Regisseur Christopher B. Landon der Drehbuchautor von den letzten drei „Paranormal Activity“-Filmen und dem ersten Spin-Off ist, muss man schon sagen, dass er gute Arbeit für sein Regiedebüt leistet.
Fazit
Scouts vs. Zombies ist ein netter Zombie-Trash-Film. Nicht mehr und nicht weniger. Er hat eine zähe erste, aber eine wirklich spaßige zweite Hälfte. Die Charaktere sind recht sympathisch bis auf einen der Jungs und wissen zu unterhalten. Genre-Fans sollten auf jeden Fall ins Kino. Allen anderen würde ich sagen, wenn ihr Lust auf Kino habt, nichts anstrengendes wollt und sonst nix läuft, gebt dem Film mal eine Chance. Für einen netten Kinoabend reicht er alle Mal.