Der neue James Bond ist endlich da und alle Welt will ihn sehen. Und gleich kommen auch die Fragen. Ist er besser als Skyfall? Der beste mit Daniel Craig? Wie ist Christoph Waltz? Nun das alles will ich versuchen jetzt zu beantworten.
„Willkommen James…..Was hat denn so lange gedauert?“
Im Auftrag seiner ehemaligen Vorgesetzten, bringt James Bond einen Terroristen um, der zu einer geheimen Organisation gehört. Diese Organisation ist jedoch viel mehr als nur ein Haufen böser Buben. Schnell stellt sich heraus, dass James Gegner viel tiefere Verbindungen zu Bonds Vergangenheit und aktuellen Terror-Anschlägen haben als Anfangs gedacht. Nebenbei steht das „Doppel Null – Programm“ vor dem aus und der britische Geheimdienst soll von Grund auf erneuert werden, mit mehr Überwachung. Somit sind Bonds Helfer ebenfalls die Hände gebunden und James steht allein gegen die Geheimorganisation Spectre da.
„Er ist überall!“
Ich muss zugeben, ich bin echt zwie gespaltet, was den Film angeht. Der Film hat eine super erste Hälfte, wo alles stimmt. Die Action, das Bond-Gefühl, die Gadgets. Die Handlung ist spannend und fesselnd. In der zweiten Hälfte jedoch setzt man auf größer und mehr. Und da war mehr einfach zu viel.
Zuerst muss man aber sagen, dass das Bond-Gefühl gut rüberkommt. Wenn die erste Einstellung mit der typischen Bond-läuft-ins-Bild-und-schießt-auf-den-Zuschauer-Nummer kommt und die Musik ertönt, ist man voll drin. Die Eröffnungsszene spielt dann in Mexico zum Tag der Toten. Eine schöne Actionszene, die sehr handgemacht aussieht und mit einer guten CGI-Mischung auskommt. Danach das Intro mit dem neuen Bond – Song „Writings on the Wall“ von Sam Smith. Passt zur Stimmung und geht in Ordnung. Wir erfahren wie es um den britischen Geheimdienst steht und was James Beweggründe waren, nach Mexico zu reisen.
Daniel Craig gibt wie immer eine sehr gute Leistung ab. Ich würde sogar sagen, in „Spectre“ liefert er den besten Bond ab. Er ist charmant, hat den typischen britischen Humor und ist doch recht knallhart. Auch die Nebendarsteller auf der guten Seite wissen zu überzeugen. Das Bond-Girl spielt hier diesmal Lèa Seydoux. Und sie macht ihre Sache nicht schlechter als jede andere auch. Tatsächlich spielt sie nicht so, als das sie jetzt unbedingt in Erinnerung bleibt. Aber sie macht auch keine schlechte Performance. Wo ich sehr enttäuscht war, war der Einsatz von Monica Bellucci. Sie hat exakt zwei Szenen und taucht dann nie wieder im restlichen Film auf. Für mich echt verschenkte Star-Power. Und diesen Fehler hat man mit einem weiteren Top-Star begangen. Leider betrifft es Christoph Waltz. Wegen ihm habe ich mich auf diesen Bond am meisten gefreut. Leider taucht Waltz sehr begrenzt auf und kann nie wirklich sein Potenzial als Oberbösewicht ausschöpfen. Was wiederrum sehr komisch ist, da Waltz jeden anderen gekonnt mit seiner Art an die Wand schauspielert.
Erwähnenswert ist allerdings noch Dave Bautista, der hier als Waltz' Handlanger eine richtig tolle Rolle spielt. Ja, ich bin WWE Fan und mochte in schon zu dieser Zeit, doch im Laufe der Jahre hat er sich in der Schauspielerei gut weiterentwickelt. Er sagt zwar in diesem Film nur einen Satz, was auch da dran liegt, dass er nun mal kein ausgebildeter Schauspieler ist, aber wir erinnern uns: so fing es mit Arnold Schwarzenegger auch mal an. Bautistas Charakter ist jedoch in vielen tollen Actionszenen dabei. Eine großartige Verfolgungsjagd mit dem extra für den Film gebauten Jaguar C-X75 und einem Aston Martin DB10. Eine weitere Verfolgungsjagd mit einem Flugzeug und eine harte, aber doch recht cartoonartig angehauchte Schlägerei zwischen ihm und Bond.
Ebenfalls eine tolle Leistung bringt Max „C“ Denbigh, gespielt von Andrew Scott. Kenner wissen sofort, dass er den Moriaty in der Serie „Sherlock“ spielt. Und auch hier kommt er sofort unsympathisch rüber, was eine riesen Performance von Scott ist.
„Sie schützen jemanden!“
Von den Bildern und vom Stil sieht er sehr nach „Skyfall“ aus, jedoch kommt gerade in der zweiten Hälfte viel vom Charme alter Bond-Filme rüber. Jedoch hinkt es an der Handlung. Denn es wirkt mehr, als ob zu viele Handlungsstränge wild durcheinander zum Punkt kommen sollen. Wenn man bedenkt, das eigentlich alle vorherigen vorigen Bond-Filme mit Craig auf diesen hinarbeiten und Spectre mit seinem Oberhaupt DIE Organisation ist, die hinter all den schlechten Sachen die James passiert sind stecken, wird dies alles zu kurz behandelt. Man hat die Rache-Story, die Spectre-Story, die Geheimdienstschließungs-Story und Bonds Vergangenheit. Das wirkt alles zu überladen und wild aneinander gereiht. Man muss dazu sagen, dass es im Vorfeld ja einen riesen Skandal bei Sony gab, zwecks des Hacking-Angriffes und das Drehbuch des Filmes ins Internet gestellt wurde. Um der Enthüllung entgegen zu wirken, schrieb man das Drehbuch um. Allerdings kam nun leider so etwas dabei raus, bei dem sich der Film mehr wie einzeln aneinandergereihte Episoden anfühlt.
Ist er nun besser oder schlechter als „Skyfall“ ? Nun ja, das sollte jeder für sich entscheiden. Ich persönlich mag den „Skyfall“ lieber, muss aber sagen das „Spectre“ den Charme alter Bond-Filme besser rüberbringt.
Fazit
Das alles ist natürlich „Gemecker“ auf hohem Niveau. Der Film ist vielleicht nicht ganz der Abschluss, den man erwartet, sollte es Craigs letzter Bond sein, aber er ist auch kein total Reinfall wie „Ein Quantum Trost“. Er ist ein schöner Agenten-Thriller mit britischem Charme und einem Daniel Craig in seiner besten Performance als James Bond.
Sofern ihr Ihn euch noch nicht angeschaut habt, solltet ihr dies unbedingt tun. Er ist es auf jeden Fall wert.