Worum gehts?
Monika, Video- und Performancekünstlerin, ist auf der Suche nach ihrer Schwester, die spurlos verschwunden ist.
Als der Name des aufstrebenden Politikers Christoph Epson in diesem Zusammenhang fällt, begibt Monika sich auf den "Ball der Masken" um herauszufinden, ob dieser etwas mit dem Verschwinden ihrer Schwester zu tun hat.
Sie gerät in einen Strudel aus Gefühlen, Gefahr und sich langsam aufdeckender Geheimnisse, die eigentlich in Vergessenheit geraten sein sollten.
Mein Senf?
Ich hab mich mit diesen Comic am Anfang schwer getan, dass Cover (obwohl sehr schön) legte für mich nahe, dass ich nicht zur Zielgruppe gehöre.
Gut, nach dem Lesen muss ich zugeben, dass durchaus viel nackte Haut gezeigt wird, doch es ist nur ein Element der Geschichte, in der es eben auch um Erotik und Kunst geht. Es wird aber nie zum Selbstzweck.
Der Stil von Guillem March ist in Monika noch realistischer ist als in seinen Superhelden-Werken und weiß durch viel Liebe zum Detail zu bezaubern. Die Colorierung, ebenfalls vom Zeichner, ist überwiegend blass gehalten und nur einzelne Farben setzen Akzente. Es gibt keine schwarzen Panellinien und so wirkt alles etwas leichter, obwohl die Geschichte es wirklich in sich hat.
Ich hab am Anfang den Fehler gemacht, nur einmal schnell durch den Band zublättern. Zwar sind die Bilder schön, doch sie allein fesseln nicht.
Erst in Kombination mit der Geschichte entfaltet dieser Comic seine ganze Kraft. Thilde Barboni erzählt faszinierend die Geschehnisse rund um Monika. Gerade wenn man meint, dass man nun weiß, wohin sich alles entwickelt, gibt es eine neue Enthüllung, die allem eine neue Richtung gibt. Sei es aus der Vergangenheit oder vom Hauptcharakter selbst, den man nicht so recht zu fassen bekommt.
Gerade dieses Fehlen von Vorhersehbarkeit, aber auch die Undurchsichtigkeit der Protagonistin machen es so spannend diesen Comic zu lesen.
Natürlich neben dem wunderschönen Bildern, denen man anmerkt, dass der Zeichner sich mit Leidenschaft in die Arbeit gestürzt hat.
Die ganze Geschichte ist auf 2 Bände angelegt (ein Termin für Band 2 steht aber leider noch nicht) und läuft damit auch nicht all zu große Gefahr sich in zu vielen Undurchsichtigkeiten oder purer Darstellung des schönen Stils zu verlieren.
Ich kann nur sagen, schaut mal rein, vielleicht fesselt es den ein oder anderen genau wie mich.