„ICH BIN HIER, UM ZUSEHEN, WAS DU JETZT BIST.“
Nacht für Nacht kämpft der Dunkle Ritter auf Gothams Straßen gegen das Verbrechen. Ein immer wiederkehrender Rhythmus, der sein Leben bestimmt. Doch diese Nacht ist anders.
Es ist die Nacht, in der der Joker stirbt.
Batman selbst liegt benommen in einem Krankenwagen und ihm fehlen die Erinnerungen an die vergangenen Stunden. Doch die Nacht hat gerade erst begonnen und das wahre Grauen ist noch nicht aufgedeckt.
Legen wir mal die Karten auf den Tisch. Batman: Damned sieht unglaublich aus und das ist eigentlich schon eine Untertreibung, angesichts der beeindruckenden Bilder von Lee Bermejo (Batman: Joker, Before Watchmen). Kahle Wolkenkratzer, finstere Gassen und die spürbare Gefahr an jeder Ecke.
Gotham City sieht einfach spektakulär aus und wurde wahrscheinlich selten so furchteinflößend und bedrohlich eingefangen wie hier.
„HAU DIE FLEDER! HAU DIE MAUS! HAU DEN LUKAS!“
Doch Bermejos Talent beschränkt sich nicht nur auf kalte Betongebäude und dunkle Nachtclubs. Auch sein Charakter-Artwork spricht ganze Bände und ist schon für sich allein den Kaufpreis wert. Auch wenn so mancher vielleicht lieber die unzensierte Fassung von Batman: Damned gesehen hätte, die einen Blick auf Batmans bestes Stück parat hielt.
Lee Bermejo verdient sich aber dennoch klar und deutlich die Bestnote. Etwas, dass man Brian Azzarello nicht unbedingt ausstellen kann.
Der US-amerikanische Top-Autor von solch fantastischen Werken wie 100 Bullets, Batman: Kaputte Stadt oder zuletzt auch Moonshine hinterlässt mit Batman: Damned jede Menge Fragezeichen beim Leser. Damit ist nicht nur das seltsame Ende gemeint, sondern auch die generelle Geschichte des Comics.
Die wird nämlich in derart kryptischen Monologen erzählt, dass selbst das Schreiben darüber zum Problem wird.
„DIESER JUNGE UND SEINE FANTASIE. ICH FRAGE MICH, WO ER DIE HAT.“
Wenn Batman im Laufe der Handlung auf immer weitere Figuren aus dem DC-Universum trifft, so führt das stets zu verwirrenden Momenten. Jede dieser Figuren verfügt nämlich über eine eigene Art zu reden und agiert zudem aus bestimmten Gründen anders mit der Welt, als es nun mal Batman tut. Grundsätzlich ist daran nichts verwerflich, dennoch wird es im Verlauf zunehmend schwieriger und störend.
Ihr seht, Brian Azzarello macht es einem nicht leicht. So sehr auch Batman: Damned mit seinen brillanten Optik punktet, die Hürde ist dennoch hoch. Fans von Lee Bermejo können derweil gerne zur Gesamtausgabe greifen. Sie werden ihre Freude sicher haben.