„SIE WERDEN WEINEN, SCHREIEN UND IHRE GÖTTER UM RETTUNG ANFLEHEN.“
Der Krieg der Welten ist geschlagen und nichts sehnt sich Thor Odinson mehr herbei als Frieden. Als neuer König von Asgard muss der nun das Schlachtfeld gegen den Thron tauschen und sich in seine neue Rolle noch einfinden. Doch bereits bei seiner ersten großen Ansprache an sein Volk kommt alles anders.
Asgard wird von einem Wesen getroffen, das überall gefürchtet wird und nichts anderes als Zerstörung und Leid mit sich bringt. Galactus, der Weltenverschlinger, ist auf Thors Heimat gestürzt. Doch es ist nicht der Hunger, der ihn dorthin treibt, sondern die Angst.
Angst vor dem Erscheinen des schwarzen Winters.
„GALACTUS LANGWEILT EURE FAMILIEFEHDE. SEID IHR BALD FERTIG? ICH BIN IMMER NOCH HUNGRIG.“
Das Jason Aaron große Fußstapfen hinterlassen würde, war für jeden Leser der vorherigen Reihe absehbar. Über Jahre hinweg hatte Aaron einen ganz eigenen Kosmos aufgebaut und viele packende Kapitel für den Sohn Odins verfasst. Hierfür verdient Aaron die volle Hochachtung. Nur wer sollte jetzt sein Erbe antreten? Die Wahl fiel auf den vielbeschäftigten Donny Cates und damit lag man bei Marvel goldrichtig.
Cates, der aktuell mit Serien zu Venom, Guardians of the Galaxy und mehr alle Hände voll zu tun hat, scheut sich nicht vor seiner Verantwortung, geht aber dennoch andere Wege. Anstatt nämlich an der Materie von Thor selbst zuarbeiten und Dinge etwa neu zu machen, geht der gebürtige Texaner sprichwörtlich außen herum und baut die Geschichte erstmal um andere Figuren.
Natürlich wird Thor nicht zur Randfigur und bekommt sogar eine Art optisches Update spendiert, das direkte Erinnerungen an eine sehr beliebte Manga-und Anime-Reihe weckt – doch über das Artwork reden wir erst später.
„NUN HOLE ICH MIR MEINEN LOHN!!!“
Bevor ich mich wieder in meinen eigenen Lobeshymnen verliere, möchte ich aber auch schnell einige kritische Worte verlieren. Kurz gesagt: Cates übertreibt es.
Schon direkt mit dem Auftakt präsentiert er uns ein neues Unheil, das nicht weniger als die Auslöschung sämtlichen Lebens bedeuten würde. Sicher, Thor ist ein Gott und natürlich braucht es da eine entsprechende Bedrohung.
Nur muss es dann gleich sowas sein?
Sei's drum. Kommen wir also zum zweiten und nicht zu unterschätzenden Highlight in diesem ersten Band und das ist natürlich die Arbeit von Zeichner Nic Klein aus Kassel. Die Bilder von Klein schlagen ein wie eine Bombe. Gerade die Kämpfe fühlen sich beim Lesen enorm wuchtig an und laden permanent zum Staunen ein.
Wer bereits seine Arbeit von Drifter oder auch zuletzt Deadpool kennt, weiß, was einen hier qualitativ erwartet.
Mit Thor: König von Asgard blicken wir auf einen gelungenen Start, der zwar in manchen Punkten etwas übereifrig daherkommt, aber eben in erster Linie sehr gut unterhält. Man merkt von Seite eins an, dass Thor in guten Händen ist und uns noch vieles spannendes erwartet.