„WER SAGT DENN, DASS ICH NUR EIN SCHWERT HABE?“
Viel gibt es über den Mangaka Hiroaki Samura nicht zu erzählen und tatsächlich vertritt der Japaner auch die Meinung, man müsse nicht all zu viel über ihn als Künstler wissen. Schließlich ginge es mehr um seine Kunst selbst. Dennoch gibt es einige interessante Dinge über ihn, etwa dass Blade of the Immortal sein Debüt darstellt und erstmals im Zuge eines Zeitschriften-Wettbewerbs erschien und dann ab 1993 regulär veröffentlicht wurde.
Darin vermischt Hiroaki Samura klassische Elemente und Fantasy und erzählt die Geschichte des Samurai, der neben einer ordentlichen Portion Überheblichkeit auch die durchaus nützliche Fähigkeit der Unsterblichkeit besitzt.
Eine Eigenschaft, die sich dann aber schnell als Fluch statt Segen entpuppt. Noch mehr Probleme bekommt Manji, als er den Auftrag einer 16-jährigen annimmt und so den Zorn einer brutal agierenden Schwertkunst-Schule auf sich zieht.
„BIST WOHL EIN VERDAMMT SCHLAUER BURSCHE! ABER GENUG GEPLAUDERT.“
Nimmt man einmal die übernatürlichen Elemente aus der eben genannten Zusammenfassung des ersten Bands, so wirkt die Geschichte eher schlicht – und tatsächlich ist sie das auch. Doch bevor ich mich meiner eigentlichen Kritik widme, möchte ich mal über den sprichwörtlichen „Elefanten im Raum" sprechen.
Wie schon Anfangs erwähnt, beinhaltet die Neuauflage von Manga Cult eine Besonderheit und die wird einem schon nach wenigen Seiten offensichtlich.
Manji trägt nämlich auf dem Rücken seines Gewands eine Swastika, das die meisten Menschen eher als Hakenkreuz identifizieren würden. Jedoch entstammte das ursprüngliche Symbol dem Buddhismus und ist dort immer wieder vorzufinden. Einen Zusammenhang zwischen der Geschichte von Manji und den abscheulichen Verbrechen der Nationalsozialisten gibt es hier natürlich nicht.
Eine weitläufigere Erläuterungen dazu findet ihr ebenfalls in diesem Band. Frühere Veröffentlichungen in Deutschland hatten übrigens auf die Darstellung verzichtet.
„DAS IST DAS REINSTE GEMETZEL…!“
Nun aber wieder zurück zu meiner Kritik und da muss ich zu Beginn leider etwas Enttäuschung äußern, denn so richtig wollte die Handlung nicht bei mir zünden. Angesichts der über 440 Seiten fühlte ich sogar etwas erschlagen.
Doch zum Glück legte sich nach einer gewissen Zeit dieser Eindruck. So war ich etwa kein Fan von Manjis manchmal etwas ausufernden Dialogen, konnte mich aber gleichzeitig an den rasanten und großartig illustrierten Kämpfen kaum satt sehen.
Auch das Verhältnis zwischen den beiden Hauptfiguren wuchs von Kapitel zu Kapitel mehr zu einem interessanten Thema heran. Der sorgfältig gewählte Anteil an Fantasy-Einfluss tut ebenfalls der Geschichte insgesamt sehr gut und profitiert gerade durch seinen reduzierten Einsatz.
Somit bin ich nach anfänglicher Skepsis doch recht zufrieden mit der Neuauflage von Hiroaki Samuras Klassiker. Ebenfalls lobenswert ist des weiteren auch die Verarbeitung von Manga Cult.
Wer diesen ersten Band selbst in der Hand hält, wird es verstehen. Garantiert.