„SAGTE ICH SCHON, WER MEIN VATER WAR?“
Ich bin gelangweilt und das schon lange. So sehr mich auch viele gute Comic-Geschichten begeistern können, so bin auch genervt vom ewig gleichen Kern dieser Geschichten. Der Böse taucht auf und der strahlende Held rettet am Ende den Tag. Ich weiß, ich weiß – viele moderne Schreiber haben sich davon gelöst und präsentierten immer wieder neue Ansätze und Ideen.
Dennoch bleibt der harte Kern bestehen und nur der weiche Rand verändert sich ab und an.
Da freut es mich, wenn ich zur Abwechslung mal solche Titel vorgestellt bekomme wie Das dunkle Multiversum: Die Chronik der Finsternis von DC-Comics. Hier reichen schon die ersten drei ersten Worte im Namen, um meine Neugier zu wecken. Als Leser von Batman: Metal ist mir das dunkle Multiversum natürlich kein unbekannter Begriff und mit dem Batman, der lacht kenne ich auch dessen bekannteste Figur.
„WIE VIELE DÜRFEN ZWEIMAL STERBEN?“
Der Comic-Gigant will nun aber noch weiter in das Mysterium des dunklen Multiversums vordringen und selbstverständlich kommt dafür niemand geringeres als dessen Schöpfer Scott Snyder in Frage – wenn auch nicht komplett alleine. Gleich vier bekannte Heldengeschichten werden durch einen losen Faden verbunden, neu aufgesetzt und so thematisch abgeändert, damit sie Teil des dunklen Multiversums werden.
Den Anfang macht dabei Batman: Knightfall – Der Sturz des Dunklen Ritters von 1994, das im Original von Doug Monech geschrieben wurde. Berühmt wurde die Geschichte vor allem für eine Szene, in der Bane das Rückgrat des dunklen Ritters brach und ihn so zu Fall brachte. In Batmans Abwesenheit übernahm dann Azrael dessen Rolle, entwickelte sich dann aber selbst zur Bedrohung von Gotham.
In der Geschichte von einst kehrte Bruce Wayne zurück und konnte Azrael noch rechtzeitig stoppen. Genau da verändert nun Snyder die Handlung und zeigt stattdessen was wäre, wenn Azrael Batman getötet hätte und fortan über Gotham herrschen würde und das für mehr als dreißig Jahre.
„WIR KÖNNTEN DIE NÄCHSTE KRISE STOPPEN, BEVOR SIE BEGINNT.“
Ein weiteres Highlight ist die Umdichtung von Der Tod von Superman von Dan Jurgens. Auch hier muss der Mann aus Stahl sein Leben im Kampf gegen Doomsday lassen, doch die eigentlich Handlung widmet sich nun Lois Lane. Aus ihrer Trauer über den Tod von Superman entsteht nämlich Wut und die führt wiederum zu unvorhersehbaren Ereignissen.
Sämtliche Geschichten aus diesem Band:
- Der Fall des Dunklen Ritters
- Der Tod von Superman
- Blackest Night
- Crisis on Infinite Earths
- Teen Titans: Der Judas-Auftrag
Jede dieser Geschichten konnte mich tatsächlich bei der Stange halten und dementsprechend hat es mich gefreut, als vor einiger Zeit weitere Geschichten aus dem dunklen Multiversum angekündigt wurden. Dieser erste Band zeigt nämlich, wie gut diese Idee funktionieren kann und es auch tut.