„Ich bin dir wohl nicht gut genug…“
Eigentlich sollte dies ein wunderschöner Tag werden, an dem sich Terrys Freunde von ihm verabschieden sollten, da er für einen Militäreinsatz im Afghanistan stationiert wird. Doch der Ausflug aufs Empire State Building entwickelt sich plötzlich zum knallharten Überlebenskampf. Seltsame Gestalten erstürmen das 1931 fertiggestellte Gebäude und hinterlassen eine Schneise des Grauen.
Innerhalb weniger Minuten kommt niemand mehr rein oder raus. Das gesamte Gebäude befindet sich fortan unter ihrer Kontrolle. Terry und seine Freunde wurden indes voneinander getrennt und suchen einen Weg nach draußen. Währenddessen sammeln sich die Monster im 75. Stock, um ihren Meister zu begrüßen und ihre menschlichen Opfer darzubringen. Der Durst ihres Meisters ist aber scheinbar unstillbar und vor ihm erstreckt sich nun eine ganze Stadt...
„Terroranschlag im Empire State Building! Wir…“
Vampire als Gegner und Monster funktionieren in der Regel eigentlich immer gut und auch bei Vampire State Building von Ange und Patrick Renault ist der erste Auftritt der Blutsauger gut gehalten. Wie ein tollwütiger Schwarm stürmen die Monster ins Empire State Building und stürzen sich auf alles, was einen Puls hat.
Was natürlich auch eine Verwandlung der Opfer zu selbigen beinhaltet. Das Szenario weist dadurch aber auch einige deutliche Parallelen zu The Strain von Chuck Hogan und Guillermo del Toro auf.
In der gefeierten Horrorbuch-Reihe sind es ebenfalls Vampire, die sich zentral in New York ausbreiten und vermehren. Auch dort werden sie von einer mächtigen und übernatürlichen Figur gesteuert.
Somit ist der Vergleich zwischen diesen beiden Werken gar nicht so abwegig und genau dann verliert Vampire State Building deutlich an Boden. Es fehlt schlicht an charmanten Stellen und eigenen Ideen. Ange und Patrick Renault liefern zwar einen eigenen Ursprung für ihre Vampire, aber selbst der lässt noch viel Raum nach oben.
„Verdammte Scheiße… Die wollen uns fressen? Stimmt's?“
Das gleiche gilt auch für ihre Figuren innerhalb der Handlung. Kaum sind eine Handvoll davon auf der Bildfläche, wird auch schon die Hälfte davon gleich wieder gefangen und zu Blutsauger-Futter verarbeitet. Und dadurch dass sich die Geschichte anschließend fast nur noch um die Vampire und das SWAT-Team vor dem Gebäude fokussiert, verliert man hier schnell das Interesse an Terry und seinen Freunden. Hier bleibt nur zu hoffen, das die anschließenden Bände mehr Fleisch bieten und somit besser funktionieren.
Was hingegen überraschend gut funktioniert, ist die Arbeit von Zeichner Charlie Adlard. Dieser ist in erster Linie bekannt für seine Schaffen als Zeichner von The Walking Dead und das sieht man ab dem ersten Panel.
Punkteabzug gibt es nur für seine Darstellung des Obervampirs, die wirkt nämlich klischeehaft und uninspiriert. Es wird also deutlich, dass Vampire State Building noch viele offene Baustellen besitzt. Sollte Teil 2 diese nicht schließen, so fällt das spätere Gesamturteil sogar noch schlechter aus.