„Das ist eine Lovestory, hab ich gehört?“
Rei Yokoyamada hat den großen Traum eines Tages Filmregisseur zu werden. Doch dazu musst er erst einmal an einer Uni angenommen werden. Angesichts seiner Noten wird das aber nicht so leicht. Seine zweite Leidenschaft gilt hingegen der Pornodarstellerin PaPiCo. Entsprechend überrascht ist Rei, als er erfährt dass sie in seine Wohngegend gezogen sein soll.
Eines Abend darauf entdeckt er in seiner Straße überall Zettel, auf denen PaPiCo beleidigt und herabgewürdigt wird. Rei beschließt, diese zu sammeln und zu entsorgen. Als er gerade damit fertig wird, staunt der junge Schüler nicht schlecht, denn plötzlich steht PaPiCo persönlich hinter ihm und spricht ihn auch noch an!
Was folgt ist der Auftakt zu einem Abenteuer, das an Absurdität kaum zu übertreffen ist.
„Hast du die Plakate aufgehängt?“
Im ersten Band von GIGANT erwarten euch unter anderem folgende Dinge:
Eine über drei Meter große nackte Frau wirft einen Mann durch eine Wohnung.
Ein anderer Mann stirbt nach einem Autounfall und verwandelt sich in eine Spielzeugpuppe.
Abgerundet wird das ganze dann, als plötzlich ein Regenschauer aus menschlichen Exkremente über Tokio niedergeht.
Ja, genau. Es regnet Scheiße vom Himmel. Und das ist noch nicht mal alles.
Wer sich bereits einmal mit der Arbeit von Hiroya Oku beschäftigt hat, der wird dessen Vorliebe für abgedrehte Geschichten und die überdimensionale Darstellung von weiblichen Proportionen kennen. Bereits mit GANTZ erschuf der Japaner eine echten Klassiker, der sich genau durch diese Eigenschaften hervortat.
Zweifelsohne eine Eigenart, die mittlerweile in unserer Gesellschaft auch gerne mal auf Gegenwind trifft. Nichtsdestotrotz habe ich viel Spaß mit dieser Reihe.
„Kennst du diese Webseite?“
Mit GIGANT könnte nun Oku daran anknüpfen und in weiten Teilen tut er das auch sehr erfolgreich. Die abgedrehte Erzählung ist so verrückt und unvorhersehbar, dass man jedes einzelne Kapitel verschlingen möchte – und das in kürzester Zeit. Natürlich steuern auch die Figuren ihren Teil dazu bei. Hier hoffe ich aber auch gleichzeitig, das Oku noch eine ganze Schippe mehr an einprägsamen Charakteren da zupackt.
Ich gebe also zu, GIGANT hat schon einen gewissen Nerv bei mir getroffen und ohne Zweifel werde ich den nächsten Band der Reihe ebenso verschlingen wie diesen hier.
Trotzdem schwingt dabei auch eine sichtliche Prämisse Fremdscham mit. Zum Glück bin ich das aber auch durch GANTZ gewöhnt.
Und dafür schäme ich mich fast noch mehr.