„Der junge Wolf rennt. Und tötet einen. Der alte Wolf geht. Und tötet sie alle.“
Monster gibt es wirklich, zumindest dann, wenn man in der Welt von Marvel lebt. Eines dieser Monster ist (wenn nicht sogar das schlimmste von allen) Carnage.
Entstanden durch das Aufeinandertreffen von Eddie Brock und dem absolut wahnsinnigen Serienkiller Cletus Kasady. Zu diesem Zeitpunkt hatte Eddie Brock bereits Kontakt mit dem Wesen Venom gehabt.
Ein Teil von diesem außerirdischen Glibber gelangte daraufhin an Cletus und erschuf somit eine neue Kreatur. Carnage war geboren und wurde zum brutalsten Gegner von Venom und natürlich auch Spider-Man.
Mittlerweile verfolgt Carnage größere Ziel als nur das sinnlose Abschlachten von Menschen. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, einen uralten Gott zu erwecken und mit dessen Hilfe sämtliches Leben im Universum zu vernichten. Um sein Ziel zu erreichen, muss er nun alle töten, die jemals mit dem Symbionten verbunden waren. Gleichzeitig stellt Carnage aber auch noch eine Armee auf, die unbezwingbar scheint.
„Noch mehr Unheimliches, das ich wissen sollte?“
Grundsätzlich scheint die Geschichte von Absolute Carnage eher flach und simpel zu sein. Daran ist auch nichts auszusetzen, doch um den Auftakt zu Donny Cates Mini-Event richtig bewerten zu können, braucht es dann doch einen etwas differenzierteren Blick. So lassen sich die positiven Dinge an dem Comic in zwei Punkte aufteilen.
Einer davon ist die Stimmung und Atmosphäre der Geschichte – und die ist wirklich gut. Gerade in den Aufeinandertreffen und anschließenden Kämpfen kommt ordentlich Spannung auf. Stets ist spürbar, welch eine große Gefahr hinter Carnage lauert.
Doch Cates überbietet sich diesbezüglich sogar. Nämlich dann, wenn er die selben bedrohlichen Gefühle auf einen Ort (Spoiler) projiziert. So muss sich ein Comic mit dieser Thematik anfühlen. Genau so!
„Ich hab's ihm noch nicht gesagt. Ich weiß. Aber wenn er's weiß, wird's real und dann… Dann…“
Der zweite wichtige Punkt ist die Arbeit von Zeichner Randy Stegman. Um seine Arbeit am Comic passend zu umschreiben, benötigt es nämlich nur ein einziges Wort: Wahnsinn!
Stegman liefert hier ein fantastisches Panel nach dem anderen ab. Bereits der stimmungsvolle Einstieg ist eindrucksvoll inszeniert und gehört bereits jetzt schon zu den Highlights des Comic-Jahres 2020.
Stegman beherrscht bei seinen Artworks die ruhigen wie auch rasanten Momente der Geschichte. Er geht perfekt Hand in Hand mit Cates Erzählung und dessen eben erwähnter Stimmung. Genau das sorgt somit für ein rundes Ergebnis, dem man aller-allerhöchsten vorwerfen kann, das er noch zu wenig von Carnage berühmter Brutalität und Grausamkeit zeigt.
Doch damit konnte ich gut leben und ihr sicher auch. Solltet ihr also auch nur im entferntesten Interesse an dem Comic haben, dann schlagt zu!