„Ich will sie abknallen…“
Shintaro ist Polizist und leidet unter seinen Gefühlen. Ziellos stolpert er durch sein Leben und entwickelt dabei unheimliche Gedanken und Sehnsüchte. Diese beziehen sich oft auf das Ausüben von immenser Gewalt, doch Shintaro wagt es nicht, so weit zu gehen. Dies ändert sich jedoch, als er zu einem Routine-Einsatz gerufen wird.
In der U-Bahn ist ein Betrunkener gestürzt und Shintaro und sein Kollege sollen nach dem Rechten sehen. Dabei geraten sie unfreiwillig an einen wütenden Geschäftsmann, dessen Körper sich plötzlich verformt und zu einem tödlichen Monster wird.
„Meine Zukunft ist zu real geworden.“
Shintaro ist sichtlich überfordert mit der Situation und nachdem sein Kollege vor seinen Augen ermordet wird, scheint er auch nur noch wenige Sekunden zu leben haben. Dann passiert jedoch das unerwartete. Plötzlich bildet seine rechte Hand eine Waffe aus seinen Fingern und er kann tatsächlich einen Schuss abgeben, der das Monster tötet.
Als wäre dies nicht schon verrückt genug, wird er von einer sehr cartoonhaften Eule angesprochen. Diese offenbart Shintaro, was gerade passiert ist und was seine Rolle nun ist. Seine Reaktion darauf ist sehr simpel.
Er erschießt die Eule.
„Ich bin gerade echt glücklich.“
Der Einstieg inJAGAAAN fällt ziemlich verrückt aus. Als erstes Fazit muss man jedoch weitaus tiefer gehen. Was hierbei zuerst ins Auge fällt, ist die Charakterisierung der Hauptfigur Shintaro. Dieser ist nämlich unglaublich unsympathisch gestaltet und lässt zu keiner einzigen Sekunde Raum für Empathie oder ähnliche Gefühle.
Stattdessen lernen wir einen Charakter kennen, der ständig zwischen Selbstzweifel und unterdrückten Gewaltfantasien hin- und herwechselt.
Aber auch so hat die Handlung seine Probleme mit dem Einstieg. Eines davon wird sicher so manche japanische Bezeichnung sein. Diese entpuppen sich nämlich gerne als echte Zungenbrecher und sorgen bereits mit ihrer großen Anzahl für gehörig Kopfweh.
„Soll ich schießen?“
Natürlich will ich nicht nur meckern. So kann ich beispielsweise den Anteil an Horror löblich hervorheben. Dieser erinnert in kleinen Teilen an die Werke von Junji Itõ (Uzumaki) und dessen Darstellung von Body Horror-Elementen. Ein großes Lob, auch wenn JAGAAAN nicht dessen Klasse erreicht.
Grundsätzlich lässt sich also viel Positives, als auch viel Negatives über den ersten Band der neue Serie von Muneyuki Kaneshiro sagen und auch wenn ich noch nicht wirklich überzeugt sind, so bin ich immerhin neugierig genug, um mir auch den zweiten Band anzuschauen.
Immerhin.