Worum gehts?
Harley Quinn, ihres Zeichens Ex-Freundin des Jokers und durchgedrehte Psychologin, erlebt so einige skurrile Sachen in den ersten drei Bänden: Sie zieht nach Coney Island, wird Vermieterin, muss Killer abwehren, macht die Comic Con unsicher oder fährt Rollerderbys (um nur einen kleinen Auszug zu geben). Dabei platzen immer mal wieder alte Bekannte wie Poison Ivy, aber auch viele neue, extrem skurrile Gestalten in ihr Leben (z.B. Sy Borgman - einem in die Jahre gekommenen, bionisch verstärkten Agenten im Ruhestand).
In Band 4 nun möchte auch Harley eine Superheldin werden, unfreiwilliger Helfer dabei ist Power Girl, im Moment ihrer Erinnerungen beraubt und als wäre das nicht schon schlimm genug, der kleinen Psychopathin in die Hände geraten.
Mein Senf?
Dieser Comic ist lustig, richtig, richtig lustig!
Harley stolpert von einem verrückten Setting ins nächste, ohne dass es einem konstruiert oder aufgesetzt vorkommt. Ein normaler Tagesablauf dreht sich in Sekunden zu einer totalen Zerstörungsorgie (eben typisch Harley).
Sie löst Probleme mit ihrer ganz eigenen Logik und selten sind diese zur Nachahmung zu empfehlen, dabei aber immer super lustig zu lesen.
Besonders positiv ist, dass sich das Kreativteam bisher kaum geändert hat, Amanda Conner und Jimmy Palmiotti machen als Autoren einen sehr guten Job und der Zeichenstil vom immer wiederkehrenden Hauptzeichner Chad Hardin bringt Harley einfach perfekt zu Papier, denn gerade die facettenreiche Mimik der süßen Irren wird super getroffen (und sie sieht verdammt sexy aus), andere Zeichner haben zwar ihre kleinen Schwächen, aber es stört den Lesefluss nicht (Der Zeichnerwechsel wird in Band 1 oder 4 sogar als Stilmittel benutzt, einfach genial!)
Obwohl durchgeknallt ist Harley von der ersten Seite an sympathisch, da sie nicht nur irre, sondern auf ihre verquere Art auch mitfühlend und hilfsbereit ist.
Der Humor ist mitunter etwas derb oder blutig, aber von einer derart durchgeknallten Anti-Heldin erwartet man auch nichts anderes. Man kann die Serie durchaus mit der alten Deadpool-Serie von Daniel Way vergleichen – beide legen vor allem Wert auf Witz, dabei kommt aber auch die Action nicht zu kurz.
Da mir gerade DC-Helden mitunter etwas zu ernst werden (wir wollen ja keine Typen im Fledermauskostüm anschauen ;)), ist Harley eine willkommene, Lachkrämpfe verursachende Abwechslung.
Link mit Leseprobe: https://www.paninicomics.de/harley-quinn-4-i13039.html