„Einige Leben sind wertvoller als andere.“
Kenzo Tenma gilt als hochtalentierter Neurochirurg, der einen hervorragenden Ruf unter seinen Kollegen genießt und dem wohl künftig alle Türen in der Medizin offen stehen. An einer Düsseldorfer Klinik operiert er jeden Tag die schwierigsten Fälle und das mit Erfolg. Doch all der Ruhm verblasst, als er eine folgenschwere Entscheidung trifft, die sein Leben komplett aus der Bahn wirft. Hingegen der Anweisung seiner Vorgesetzten operiert er nämlich ein schwerverletztes Kind statt den Düsseldorfer Bürgermeister, der daraufhin verstirbt.
Kenzo hatte das Kind vorgezogen, da dieses bereits vorher eingeliefert worden war und somit automatisch Vorrang hatte. Und auch wenn er fest davon überzeugt ist, das Richtige getan zu haben, muss Kenzo nun mit den Konsequenzen seiner Tat leben. Dabei ahnt er noch nicht, welches wirkliche Übel er womöglich mit der Rettung des Kindes ausgelöst und über sich und andere gebracht hat.
„Wir haben für ein Monster gearbeitet.“
Urasawa scheint irgendwie kein Freund von kurzen Geschichten zu sein. Wie auch bei seinen Werken 20th Century Boys oder Billy Bat reicht es dem japanischen Künstler oft nicht aus, seine Erzählungen auf wenige Bände zu beschränken (was nicht heißt, dass er keine kurzen Geschichten geschrieben hat). Mit Monster liefert Urasawa bereits 1994 einen intensiven Thriller, der bis 2001 ganze 18 Bände umfasst und auch hierzulande bei Egmont Manga & Anime erschienen ist.
Tatsächlich waren die Verkaufszahlen in Deutschland eher durchwachsen, was den Verlag aber nicht davon abhielt, sämtliche Teile zu veröffentlichen. 2013 brachte dann Viz Media noch einmal Monster auf den Markt, nun aber als gebundene und mehrteilige PERFECT EDITION. Sechs Jahre später beglückt uns nun Carlsen Manga als neuer Lizenznehmer wieder mit der Reihe und ebenfalls mit diesem Format.
„Hier war der Teufel am Werk.“
Schaut man sich die Story von Monster genauer an, so entdeckt man schnell viele Ähnlichkeiten zu seinem späteren Werk 20th Century Boys. Dabei sind es vor allem Urasawas erzählerische Themen und Stärken, die sich hier hervorheben. Wie kaum ein anderer weiß der Japaner, wie man Figuren greifbar gestaltet, erzählt und gleichzeitig auch einen spannenden Handlungsstrang aufbaut. Es lässt sich aber feststellen, das Urasawa kein Wiederholungstäter ist und genug Unterschiede zwischen seinen Werken einbaut, umso Neues bieten zu können.
Band #1 von Monster legt die Messlatte für Erstleser enorm hoch an. Urasawa hat jedoch keine Probleme, diese Erwartungen auch zu erfüllen. Teilweise schafft er es sogar sie zu übertreffen. Uns begeistert seine Arbeit absolut und freuen uns somit auf jedes weitere Werk von ihm.
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