Willkommen in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Amerika, das Land der unendlichen Möglichkeiten, ist fest in der Hand der Prohibition. Das Gesetz, das die Herstellung, Transport und Verkauf von Alkohol verboten hatte.
Zu jener Zeit floriert deshalb die Arbeit der sogenannten Moonshiner. Dies waren Männer und Frauen, die tief in den Wäldern selbstgebrannten Alkohol herstellten und verkauften.
Lou Pirlo, ein kleiner Gangster aus New York, soll nun genau so einen Moonshiner in den Bergen der Appalachen finden und mit ihm ins Geschäft kommen. Eine gefährliche Reise, denn Lou stößt auf ein furchterregend und zugleich tödliches Geheimnis, das sein Leben für immer auf den Kopf stellt.
Moonshine von Brian Azzarello und Eduardo Risso ist eine weitere Zusammenarbeit der beiden Künstler nach ihrem gefeierten Meisterwerk 100 Bullets. Erstmals auf Deutsch erschienen, schildert Moonshine einen zu Beginn interessanten Mix aus Noir-Elementen und Monsterhorror.
In wenig zimperlichen Panels versuchen Azzarello und Risso eine unterhaltsame und gleichermaßen anspruchsvolle Geschichte zu erzählen. Leider schießen sie dabei mit seiner Hauptfigur aber über das Ziel hinaus. Lou Pirlo ist so z.B. vollgepackt mit Problemen und inneren Konflikten, gleichzeitig aber nie zu müde, um sich an die nächstbeste Dame heranzuschmeißen.
Solche unschlüssigen Charakteristika sind nicht zu übersehen und stören deutlich das Gesamtbild. Da helfen auch nicht die grundsätzlich gute Idee des Comics und die gut funktionierenden Horroranteile. Hier wäre sprichwörtlich weniger tatsächlich mehr gewesen. Schade.