„Das jüngste Gericht hat begonnen.“
Für alle, die die Manga-Reihe von Hiroya Oku nicht kennen, hier eine kurze Zusammenfassung der Geschichte:
Im Jahr 2000 gestartet, handelt sie von unterschiedlichsten Menschen, die kurz nach ihrem Tod in eine leerstehende Wohnung in Tokio transferiert werden und dann mehr oder weniger dazu gezwungen sind, auf die Jagd nach Aliens zu gehen, die unter den Menschen versteckt leben.
Da diese oft enorm stark und somit extrem bedrohlich sind, erhalten die unfreiwilligen Teilnehmer besondere Anzüge und Waffen zur Verteidigung. Mit diesen können die Aliens gleichzeitig ausgespürt und eliminiert werden. Zumindest, wenn man sie trifft. Verweigert man die Konfrontation oder verlässt ein bestimmtes Gebiet, so zündet eine implantierte Bombe im Kopf. Werden alle Feinde beseitigt, so kehren die verbliebenen Teilnehmer zurück in die Wohnung und erhalten je nach Abschneiden eine Punktewertung. Sind genug Punkte erkämpft, steht beispielsweise die Rückkehr ins normale Leben in Aussicht.
„Falls wir überleben und nach Hause zurück können, wollen wir dann nicht ein Paar sein?“
Soweit die grobe Darstellung der Dinge innerhalb von Gantz. Die Hauptfigur der Handlung ist der junge Schüler Kei, der zusammen mit seinem alten Freund Masaru bei einem heroischen Rettungsversuch vermeintlich ums Leben kommt und im selben Moment von Gantz auserkoren wurde.
Sie beide sind nun Teil dieses düsteren Überlebensspiels. In Band #1 sahen wir dabei zu, wie sie nur schwer in ihre neuen Rollen fanden und nur mit viel Glück überlebten. Noch bevor der Band enden konnte, wurden die beiden zusammen mit weiteren neuen Figuren auf die nächste Jagd geschickt.
Band #2 schließt nun daran an und zeigt, dass Kei und Masaru auch bei ihrer zweiten Runde ordentlich ins Schwitzen geraten.
„Und dann diese krasse Fratze!“
Wenn es eine Sache gibt, die Gantz außerordentlich gut beherrscht, dann ist es Aufmerksamkeit erzeugen. Bei so manchen großen und umfangreichen Magabänden, die zum Teil über 250 Seiten besitzen, kommt man schnell an einen Punkt, wo Müdigkeit einsetzen kann. Die schiere Masse kann einen erschlagen.
Bei Gantz hingegen will dieser Effekt irgendwie nicht einsetzen. Ob es nun die rasante Action ist oder die teilweise absurd und gleichzeitig fast schon obszön wirkenden Zwischenszenen, in denen sich etwa Kei als echter Mann beweisen will. Man kommt einfach nicht davon ab, weiter und weiter zu lesen.
Die abwechslungsreiche Geschichte von Gantz zieht den interessierten Leser unausweichlich in seinen Bann. Dabei bedient der Manga nur all zu oft die herkömmlichen und oberflächlichen Klischees, die Nicht-Mangaleser gegen so ein Werk hervorbringen können. Beispiele muss man dafür jetzt nicht nennen, da reicht schon ein kurzer Blick in die ersten Kapitel oder auch nur dem jeweiligen Buchrücken.
„Euer Ende sei nah!“
Dennoch, Gantz überzeugt schnell. Ein weiteres klares Argument dafür ist die gut getimte Action innerhalb der zahlreichen Konfrontationen und Kämpfe. Die stets abwechslungsreichen Gegner fordern immer wieder das gesamte Können unserer Hauptfiguren.
Wenig zimperlich zeigt sich dabei auch der angewandte Gewaltgrad. Abgetrennte Körperteile und Massen an Blut sind keine Seltenheit, fühlen sich aber dennoch nie zu aufgesetzt oder gar übertrieben brutal an. Gantz schafft es einen sauberen Spagat zwischen solch erwachsenen und ernsten Szenen und den oft etwas albernen Momenten.
Diese wiederum lockern das gesamte nochmal ordentlich auf und sorgen so insgesamt für einen spaßigen Trip.
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Bildquelle: Cross Cult/Manga Cult