„Ich kann Lügner riechen.“
Inmitten der ausschweifenden Ereignisse des zweiten Heldenkrieges, zwischen den Fraktionen von Captian Marvel und Tony Stark, gab es einen Vorfall, den man durchaus als einschneidend betrachten kann.
Ohne wirkliche Vorwarnung wird Bruce Banner, umgeben von seinen Avengers-Kollegen, von einem Pfeil getroffen und getötet. Clint Barton alias Hawkeye steckt hinter dem tödlichen Schuss und handelte dabei aber auf Banners eigenen Wunsch. Doch mittlerweile wissen wir, dass das Monster namens Hulk nicht getötet werden kann.
Der Hulk ist zurück und schon sehr bald wird diese Rückkehr auch publik. Es ist eine junge Lokal-Reporterin, die sich auf die Spur nach dem grünen Riesen gemacht hat und ihr Ziel ist dabei mehr als nur ein packendes Interview.
„Er ließ mich nicht in Frieden.“
Comic-Autor Al Ewing inszeniert die neuesten Abenteuer des Hulk als interessanten Mix aus Superhelden-Erzählung und Horror-Genre. Das ist zwar kein komplett neuer Ansatz, fühlt sich hier aber dennoch erfrischend neu an. Bei einem Monster als vermeintliche Hauptfigur vielleicht auch nicht die dümmste Idee und gerade zu Beginn des Comics wirkt der Hulk enorm bedrohlich und gnadenlos.
Auch das erzählerische Drumherum stimmt und man zeigt sich wenig zimperlich. So schreckt man auch nicht davor zurück den brutalen Mord an einem jungen Mädchen zu zeigen und das sogar als Einstieg in die Geschichte zu wählen. Mutig, Marvel, mutig.
„Sie wollen einen Namen? Schön! Ich heiße Robert Bruce Banner. Und ich bin wütend.“
Der erste Band der neuen Reihe gehört zum großen Neustart des bekannten Comic-Verlags und Hulk muss sich wie seine Superhelden-Kollegen erneut beweisen. Dabei fällt hier besonders der Einstieg für Neuleser sehr bequem aus. Die letzte eigene Reihe des (Original-)Hulk liegt nämlich schon ordentlich zurück und selbst der vermeintliche Tod während Civil War 2 wird nur wenig thematisiert.
Ein klares Lob dafür. Was hingegen etwas hinkt, ist die erzählerische Gestaltung. So sehr der Horroraspekt auch funktioniert, so wenig begeistert der restliche Umfang. Die ersten Geschichten sind eher lose zusammengehalten und punkten daher wenig. Erst gegen Ende des ersten Bandes wird die Messlatte höher gesetzt und eine interessante Ausgangslage geschaffen.
„Gott, ich könnte nicht wegsehen.“
Auf der zeichnerischen Seite hat man mit Joe Bennett einen eher routinierten Arbeiter an die Seite von Ewing gestellt. Bis auf eine Handvoll cooler Momente bietet sich dem Leser kaum außergewöhnliches.
Eine allzu große Enttäuschung ist der Comic deshalb aber nicht. Qualitativ gehen Geschichte und Bilder Hand in Hand und bilden zumindest ein kurzweiliges und insgesamt zufriedenstellendes Gesamtpaket. Im kommenden Sommer erwartet uns dann der zweite Band.
Bleibt zu hoffen dass dieser besser abschneiden kann.
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