»Möge der Wettkampf beginnen!«
Es war eine schwerwiegende Veränderung, als Esrõ unfreiwillig zu einer sogenannten Normpuppe wurde. Kurz vor seinem Tod rettete die Normpuppe Titania sein Leben. Nun verfügt Esrõ über enorme Kräfte, die er einsetzen will, um die zu töten, die ihm seine Familie nahmen. Kein leichtes Unterfangen auf dem künstlichen Planeten Aposimz. Als er jedoch von Truppen des Imperiums entdeckt wird, meidet er den Kampf und lässt sich freiwillig einfangen. Dadurch kommt er an einen besonderen Ort. Das Kolosseum.
»Du hast nur einen kurzen Moment…«
Zugegeben, ich hatte beim Lesen des zweiten Bandes arg viel Probleme. Der erste Band war im März erschienen und erst ein halbes Jahr später folgt nun die Fortsetzung. Viel Zeit, um viel zu vergessen. Was bedeutete nochmal was? Wieso kann Esrõ nur begrenzte Zeit kämpfen und was zum Teufel war nochmal überhaupt eine Normpuppe? In meinem Kopf bildete sich ein riesiges Fragezeichen und ich sah schon diese Rezension in Gefahr. Das Blatt wendete sich, als ich mir noch einmal die Kurzfassung zu Band 1 durchlas und mir so die Erinnerungen zurückholte. Nun machte vieles wieder mehr Sinn. Puh.
»Das gibt Rache!«
Erneut fällt auf, dass Aposimz einige unverkennbare Überschneidungen mit Blame hat, was ebenfalls von Tsutomu Nihei stammt und erst kürzlich auch bei Cross Cult neu aufgelegt wurde. Beide Geschichten besitzen eine größtenteils stille Hauptfigur und eine kalte und marode daherkommende Welt, in der sie agieren. Zum Glück gibt es aber auch merkbare Unterschiede, denn im Gegensatz zum sehr verkopft erzählten Blame, ist Aposimz deutlich zugänglicher strukturiert.
»Ich komme, um dich zu töten.«
Spürbar ist dies auf so ziemlich jeder Seite. Nihei nimmt sich Zeit und erzählt lieber seinen Lesern was wie und wo gerade passiert. Beim großen Showdown im Kolosseum spielt Nihei dann seine größte Stärke aus. Die Kämpfe in Aposimz sind nach wie vor gut umgesetzt und überzeugen. Beim Figuren-Design hingegen kann man sich gerne streiten, wobei auch hier vieles an Blame erinnert. Besonders eine monströse Kreatur könnte direkt Niheis Klassiker entsprungen sein. Es bleibt spannend, ob Nihei wirklich dieser Linie treu bleibt und zum Ende auch wirklich seine Leser zufrieden stellt. Ich bleibe auf jeden Fall dran.
Fazit
Es erfordert schon deutlich Mühe in die Reihe reinzukommen, ist diese Hürde erstmal getan, so entfaltet sich hier ein eindrucksvolles Abenteuer mit enormen Potenzial.
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