Warum ist er mein Comic der Woche?
Weil ich nur mal einen Blick riskieren wollte und ihn erst wieder aus der Hand gelegt habe, als ich ihn komplett gelesen habe.
Worum gehts?
Der Hauptcharakter dieser Geschichte ist Kei Nagai. Ein normaler, japanischer Schüler, der nach einem tödlichen Unfall mit einem Laster plötzlich wieder zum Leben erwacht (da ist es dann vorbei mit der Normalität).
Er erwacht diesmal allerdings nicht als Zombie, Vampir oder ein anderer bisher in Film, Fernsehen und Comic bereits verheizter Untoter wieder, sondern als Ajin.
Diese Wesen sind äußerlich nicht von Menschen zu unterscheiden, regenerieren sich aber komplett, sollten sie sterben (und nur dann! Eine allmähliche Heilung scheint es nicht zu geben).
Soweit so gut - oder auch nicht, denn leider hat die Gesellschaft Wind von diesen unsterblichen Kreaturen bekommen und macht Jagd auf sie. Bei Gefangennahme erwartet die Ajin (man kann es sich schon denken) ein nicht so nettes Labor mit nicht so netten Experimenten - ein guter Grund, sich also nicht schnappen zu lassen.
Kei sieht das genauso und versucht mit Hilfe seines Sandkastenfreundes Kaito (dem scheinbar einzigen Menschen, der ihn nicht ausliefern, verkaufen oder verraten will) vor der Regierung zu fliehen, doch leider ist nicht nur die ihnen auf den Fersen.
Mein Senf?
Am Anfang hab ich mich ein wenig schwer getan, überhaupt einen Blick in diesen Manga zu riskieren, da der Verlag dermaßen die Werbetrommel gerührt hat. Normalerweise sagen mir nämlich Highlight-Titel der Manga-Verlage nicht so zu. Zumeist zu viel Romantik oder standardisierte Action. Was mich dazu bewegt hat, rein zu schauen, war dann doch die recht düstere Aufmachung, die beides nicht vermuten ließ.
Nach den ersten Schockmomenten ist der weitere Handlungsverlauf erst einmal klar (Hauptperson wird zum Ajin, wird gejagt, erhält von unerwarteter Seite Hilfe - nicht der neueste Plot), doch je weiter Kei flieht und je mehr er über sich und die Ajin erfährt, umso unvorhersehbarer wird die Geschichte.
Immer mehr Akteure tauchen auf und haben die eine oder andere Überraschung parat.
Optisch ist der Titel solide gezeichnet (erinnert an Yuji Iwaharas Stil in "König der Dornen"), wenn es auch noch die eine oder andere kleine Schwachstelle gibt. Aber wie bei den meisten Serien festigt sich der Stil ja zum Glück über die Zeit. In Japan sind bereits 30 Kapitel erschienen (6 Bände), da wackelt der Stil von Zeichner Gamon Sakurai, der ab dem 2. Band auch Autor ist, sicher bald nicht mehr.
Man kann nur hoffen, dass die Serie sich nicht über die Länge verliert, sondern weiterhin Spannung aufbaut. Aber das sehen wir dann in den nächsten Bänden.
Ich freu mich schon darauf!
Link mit Leseprobe: http://www.manganet.de/welt/ajin/