Androiden #02 – Glücklich wie Odysseus
Das Leben ist angenehm. Der Tod ist friedlich. Es ist der Übergang, der schwierig ist. Dieses Zitat stammt vom berühmten Science-Fiction-Autor Isaac Asimov.
In einem großen Teil seiner Werke befasste er sich mit dem Dasein von Mensch und Maschinen in einer gemeinsamen Welt. Er zeigte auf, wie eine Koexistenz zwischen diesen beiden funktionieren oder scheitern kann. In diesem Zusammenhang entstanden auch seine berühmten Robotergesetze:
0. Ein Roboter darf die Menschheit nicht verletzen oder durch Passivität zulassen, dass die Menschheit zu Schaden kommt.
1. Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen, außer er verstieße damit gegen das nullte Gesetz.
2. Ein Roboter muss den Befehlen der Menschen gehorchen – es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum nullten oder ersten Gesetz.
3. Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange dieses Handeln nicht dem nullten, ersten oder zweiten Gesetz widerspricht.
Asimov befasste sich aber auch mit den Möglichkeiten, wie diese Gesetze umgangen werden konnten. Dies schuf eben jenen besonderen Reiz an seinen Werken, der bis heute anhält. Nicht um umsonst zieren die Gesetze auch die erste Seite im zweiten Band von Splitters Roboter-Anthologie Androiden.
Die zweite Geschichte von Olivier Peru (Zombies) trägt den Titel Glücklich wie Odysseus und genauso fühlt man sich wohl auch, wenn die letzte Seite erreicht und man das metaphorische Ithaka erreicht hat.
Denn was als Reise zu den fernen Sternen beginnt und schließlich mit einem letzten Sonnenuntergang endet kann sehr wohl als Highlight im aktuellen Angebot von Splitter benannt werden. Peru gelingt es nämlich, eine fabelhafte Erzählung zu erschaffen und darin gleich mehrere spannende Fragen zustellen. All zu tief gräbt er aber auf seiner 52 Seiten langen Odyssee jedoch nicht. Dies ist aber zu verkraften und beschert dem Titel zugleich eine hohe Zugänglichkeit für Leser.
Genauso lobenswert sind die von Geyser geschaffenen Artworks. Ob nun packende Kämpfe oder emotionale Charaktermomente, es macht immensen Spaß dabei zuzusehen, wie er immer wieder tolle Bilder schafft und das Seite für Seite. Peru und Geyser haben so ein kleines Meisterstück kreiert, in dem sie den Leser begeistern und gleichzeitig das Werk von Asimov auf ihre Art würdigen.
Bewertung:
Ein grandioser zweiter Band und definitiv ein Grund diese Serie zu lesen! Stark.
Dr. Watson
Sherlock Holmes ist tot. In die Tiefe gestürzt und nie wieder aufgefunden, gilt der größte Detektiv der Welt als verstorben. Sein langjähriger Partner und guter Freund, Dr. John Watson, leidet deutlich an diesem Trauma. Er war dabei als es geschah.
Er musste mitansehen, wie Sherlock Holmes starb. Mitgenommen von diesen Ereignissen sucht Watson nun einen Weg zurück ins normale Leben. Schnell jedoch wird klar, dass dies kein leichtes Unterfangen ist. All zu schnell findet er sich in einer eigenen Ermittlung wieder und damit beginnen erst die Probleme.
Den Qual von John Watson zu erleben, hat schon eine gewissen Reiz und man kann Stéphane Betbeder nicht vorwerfen, dass er genau diesen Reiz nicht erkannt hätte. Seite um Seite lässt er uns das miterleben, was seine Hauptfigur durchleiden muss. Es ist ein Kampf, der im Inneren geschieht.
Gerade im ersten von zwei Teilen funktioniert das tadellos und man kommt sich schon fast gefühlslos vor, wenn man daran Spaß findet. Im zweiten Teil nimmt dieser Umstand kaum ab. Insgesamt liefert Betbeder einen guten Comic ab, der dank Darko Perovic auch die richtigen Bilder bekommt, um eine tragische, aber dennoch beachtliche Geschichte zu erzählen.
Bewertung
Kein echter Doyle, aber dafür ein echt unterhaltsamer Comic. Unerwartet gut.
Empfohlene Kauflinks:
http://www.comiccombo.de/Deutsche-Comics/Album-D/Album-Dr-Watson::81905.html