Wie hat Ihnen die Leipziger Buchmesse gefallen und können Sie Unterschiede zu japanischen Conventions feststellen?
Ich hatte das Gefühl, dass die Stimmung genauso gut war wie auf der japanischen Comiket. In der Halle zu sein, hob meine Stimmung ungemein und ich war sehr positiv aufgeregt. Ich habe mich auch sehr gefreut, die ganzen Manga zu sehen, die ich auch aus Japan kenne. Es waren viele Cosplayer da, so dass ich es nie leid wurde mich umzuschauen. In Japan gibt es spezielle Bereiche, wo Cosplayer rumlaufen dürfen, um bestimmte Probleme zu vermeiden. Es war neu für mich, Cosplayer und Nicht-Cosplayer zusammen in der Halle herumlaufen zu sehen.
©Osora 2015 / KADOKAWA CORPORATION
©2013 Shun Narita ©2013 Osora / KADOKAWA CORPORATION
The Ones Within ist ein klassischer Shonen-Titel, während 'Sie liebt gefährlich' viele Shojo-Elemente hat, auch Ihre anderen Werke weisen einen Querschnitt durch alle Genre auf. Welches Genre zeichnen Sie am liebsten?
Ich mag Manga, die beide Genre beinhalten und im allgemeinen mag ich auch Mystery und Horror. Außerdem mag ich es, wenn sich Jungen und Mädchen begegnen – jeder hat seine eigene Geschichte und sie müssen miteinander auskommen. Da gibt es dann viele Charaktere und ihre eigenen Geschichten laufen parallel zueinander ab.
Welches ist Ihr persönliches Lieblingswerk?
Für meine eigenen Werke kann ich keine Reihenfolge festlegen. Wenn ich zeichne, wächst mir jeder Charakter ans Herz. Ich mag auch die Bösewichte und die komischen Charaktere.
Gibt es eine/n Mangaka, die/den Sie als Ihr Vorbild ansehen?
Mein Vorbild ist Eto Hiroyuki-sensei, der Autor von Mahoujin Guru Guru. Ich lege es wirklich jedem ans Herz, das zu lesen. Es ist ein Gag-Manga mit Witz und komischen Nuancen, was eine gute Kombination ist. Das war der erste Manga, den ich aus eigener Tasche gekauft habe. Ich habe einiges davon angezeichnet und auch meine eigenen Werke sind davon beeinflusst.
Gibt es ein Thema, über das Sie gern mal einen Manga zeichnen würden?
Ich zeichne gern Geschichten, bei denen Leute, die nicht miteinander verwandt sind, doch irgendwie eine Familie bilden. So wie in The Ones Within, wo sie sich unter extremen Bedingungen treffen und dieses Verbundenheitsgefühl entwickeln. Ich mag diese Vertrautheit zwischen den Charakteren. Das ist etwas, das ich auch zukünftig in meinen Projekten und Serien einfließen lassen möchte.
©Osora 2018 / KADOKAWA CORPORATION
Viele Mangaka arbeiten immer noch traditionell mit Tusche und Papier. Was hat Sie dazu gebracht, nur noch rein digital zu arbeiten?
Als ich mit zeichnen anfing, nutzte ich den Laptop oder den PC, um vor meiner Familie zu verheimlichen, was ich tat. Es war einfach das Richtige für mich, denn so blieb alles auf dem Computer und ich behielt die Kontrolle darüber. Ein anderer Punkt ist, dass es beim digitalen Zeichnen leichter ist, Fehler auszubessern. Die Farben sehen auch sehr schön aus und das macht sich am Ende auch gut in der Druckfassung. Mit der Entwicklung von Software und Hardware kann man jetzt auch genauso zeichnen wie auf Papier. Trotzdem denke ich, dass es einige Dinge gibt, die nur das analoge Zeichnen vermitteln kann.