The Amazing Screw-on Head
Der Präsident der Vereinigten Staaten, eine geheimnisvolles und uraltes Manuskript, ein untoter Okkultist und ein sehr seltsamer Geheimagent. Ach und natürlich der drohende Weltuntergang. Das ist der Stoff, der jede Menge Unterhaltung verspricht und auch tatsächlich einhält. Neben der fantastischen Geschichte beinhaltet dieser fulminante One-Shot von Hellboy-Schöpfer Mike Mignola noch weitere Kurzgeschichten.
Da wäre der Zauberer, der für einen Trick sein Leben verwirkt hat oder der Junge, der gegen den Teufel auf einer Bohnenranke kämpfte. Die erste der beiden Geschichte stammt tatsächlich von der siebenjährigen Tochter Mignolas. Diese wurde später sogar mit einem Eisner-Award ausgezeichnet. Wer nun also die bisherigen Werke von Mike Mignola mochte und Gefallen an derartigen Stories findet, der sollte wirklich einen Blick wagen.
Bewertung:
Mignola bewies schon unzählige Male sein Talent für wahrhaft fantastische Erzählungen. Dieser Comic bildet dabei keine Ausnahme. Klasse.
Seven of Eternity 1: Der Gott des Flüsterns
Laut Produktbeschreibung auf der Internetseite von Cross Cult ist "Seven of Eternity" am 8. Dezember letzten Jahres erschienen und umfasst 128 Seiten. Der Comic von Rick Remender, Jerome Opeña und Matt Hollingsworth erscheint beim Ludwigsburger Verlag fast schon typisch als Hardcover und kostet 25,00 Euro. Die ISBN lautet 978-3-95981… ok, das ist nun wirklich unwichtig. Auf was ich hinaus will und was nicht in der Beschreibung steht: dieser Comic ist fantastisch.
Und ja, ich vertrete die Meinung, das dies der beste Comic ist, der bisher bei Cross Cult erschienen ist. Dabei reden wir von einem Verlag, der viele Top-Marken wie Hellboy, The Walking Dead oder SAGA beinhaltet.
Gerade im Fall von SAGA ist es schwer, meine Behauptung zu "Seven to Eternity" zu untermauern. Schließlich gilt dieser Comic als preisgekrönter Superstar des Genres. Kommen wir aber jetzt erstmal zum Gegenstand dieser Besprechung, der unter der Feder von Autor Rick Remender entstand und seinen Auftakt im September 2016 bei Image Comics hatte. Remender, der bereits viele Top-Serien geschrieben hat, versucht sich nun an einem wahrlich packenden Mix aus Fantasy und Western. Dabei bestecht das Werk durch viele hervorragende Punkte.
In der Welt Zhal herrscht das Böse, das allen, die ihm folgen, das verspricht, was sie sich am meisten wünschen. Der Gott des Geflüsters hat somit überall in seinem Reich Spione, die für ihn Angst verbreiten. Einer der wenigen, die noch nicht sein Angebot angehört haben, ist Adam Osdis, der mit seiner Familie versteckt lebt und stets einen Angriff erwarten muss. Als dies geschieht, verliert er ein wichtiges Familienmitglied und er sieht sich gezwungen zu handeln. Er macht sich auf den Weg zum Gott des Flüsterns.
Dort angekommen, wird er recht schnell in einen Konflikt mit hineingezogen, der über das Schicksal von Zhal entscheiden wird. Was dann folgt, kann man gut und gerne auch als etwas anderen Neo-Western bezeichnen. Für Adam und seine neuen Mitstreiter beginnt eine lange und schwierige Zeit. Dabei ahnt keiner der anderen Reisenden, welches Geheimnis Adam verbirgt.
Rick Remender, der schon viele fantastische Comic-Reihen geschrieben hat, schafft es hier sogar sich selbst noch einmal zu übertreffen. Gerade das Sci-Fi-Genre ist dabei sein bevorzugtes Territorium des Erzählens und es ist wieder einmal spürbar, wie wohl er sich darin fühlt. Wie schon bei "LOW" oder der Multiversum-Geschichte "Black Science" sind es Remenders Charaktere, die besonders hervorstechen und keine platten Abziehbilder sind.
Das gilt nicht nur für seine Protagonisten, sondern auch für deren Gegner und ihre Motivationen. Das ist einfach nur meisterhaft. Für die Welt von Zhal lässt sich Remender hingegen noch viel Raum, zumindest was den ersten Band angeht. Sicher findet er hier noch viele tolle Ideen, um diese Welt mit Leben zufüllen.
Ein weiterer Punkt der "Seven of Eternity" so grandios macht, ist der Umstand, dass die Geschichte zwar in einer fiktiven Welt spielt, trotzdem aber aktuelle Themen und Geschehnisse von heute widerspiegelt. Dies sorgt sogar für kurze Gänsehautmomente beim Lesen. Momente, die zum Nachdenken und Interpretieren einladen. Zusammen mit all den anderen Dingen, die dieser Comic bietet entsteht ein großartiges Gesamtwerk. Bestnote dafür.
Bewertung:
"Seven to Eternity" ist emotional aufreibend und trotz seines Sci-Fi- und Fantasy-Settings aktueller denn je. Rick Remender schafft somit erneut ein großartiges und packendes Meisterwerk. Gott, verdammt, ich liebe diesen Comic.
Empfohlene Kauflinks: