Rao schenkt Liebe
Ein Mann aus Stahl, der vom Himmel fiel. Eine mächtige Kriegerprinzessin, die von einer versteckten Paradiesinsel stammte. Oder ein tapferer Kampfjetpilot, der dank eines außerirdischen Ringes zum intergalaktischen Beschützer wurde. Das DC-Universum hat unzählige Helden, und viele davon besitzen scheinbar gottähnliche Kräfte, oder sind sogar Götter. Was passiert, wenn diese Figuren auf einen wahren Gott treffen? Bryan Hitch wollte 2015 eine Antwort auf diese Frage finden und ließ dafür die Justice League of America mit Batman, Wonder Woman und Co. Auf den kryptonischen Gott Rao treffen. Davor erleben wir aber noch, wie Clark Kent auf eine mysteriöse Firma namens trifft und dort auf einen Haufen toter Körper seiner selbst stößt. Ein verstörender Anblick für den letzten Sohn von Krypton. Das soll aber noch nicht das Seltsamste an diesem Tag bleiben.
Rao schenkt Glück
Kurz darauf ist es soweit. Die Welt der Menschen begegnet Rao. Ein Wesen das vom Himmel herabsteigt und nur noble Absichten verfolgt. Er will der Menschheit Gesundheit und Frieden bringen und ein Paradies erschaffen. Superman ist der erste Held, der auf ihn trifft. Er ist es auch, der Rao erkennt. Der Gott brachte einst auch Krypton den Frieden. Superman hielt ihn für einen uralten Mythos seiner Heimatwelt. Aber ist dem kryptonischen Gott wirklich Glauben zu schenken? Will er wirklich Frieden auf Erden? Superman zumindest ist überzeugt davon und Rao beginnt seine Prediger auszusenden, auf das sie seinen Segen über die Menschen bringen. Und ja, die Kranken werden geheilt. Der Armut in der dritten Welt wird innerhalb weniger Minuten ein Ende bereitet. Das alles nur dank eines Mannes, der vom Himmel herabstieg. Raos Botschaft erobert die Erde.
Rao schenkt Tod
Ich bin Atheist. Trotzdem kann ich nicht verneinen, dass ich großes Interesse an der Thematik Glaube und Religion habe. Natürlich würde ich mich niemals irgendeiner Gruppe von Gottesanbetern anschließen. Mich interessiert eher die Faszination, die Glaube auf Menschen auswirken kann und was einen Menschen dazu bewegt, sich einer solchen Sache hinzugeben. Ein wichtiger Punkt dabei ist aber auch die Möglichkeit der Manipulation. Das ist auch der Hauptschwerpunkt von "Justice League of America: Der kryptonische Gott". Schließlich wird hier schnell deutlich, dass Rao weitaus mehr im Sinn hat als nur Glück und Frieden. Auf rund 240 Seiten durchleuchet Bryan Hitch religiöse Mythen, beginnend mit einer epochalen Einleitung. Einzig sein zweiter Handlungsstrang mit Zeitreisen und einer geheimnisvollen Firma will noch nicht so ganz ins Gesamtbild passen. Das ist aber auch teils Bestandteil anderer Geschichten. Denn "Der kryptonische Gott" erscheint der Welt noch vorm Beginn der Rebirth-Ära. Aber auch ohne dieses Vorwissen funktioniert der Comic wunderbar.
Fazit
Auch wenn das Glaubensthema schon stark angestaubt wirkt, ändert das nichts am Spaß, den dieser Paperback mit sich bringt. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall. Auch für Ungläubige.
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Bildquelle:
DC Comics/Panini Comics Deutschland