Wohl kaum jemand hatte im Jahr 2008 damit gerechnet, dass die Verfilmung von "Iron Man" ein so großer Erfolg wird und damit gleichzeitig den Grundstein für ein ganzes in sich geschlossenes Film-Universum, das Marvel Cinematic Universe bildet. Mit jedem neuen Kinofilm wurde dieses Universum weiter ausgebaut und mit ihm wuchs auch die Zahl der Fans.
Interessant dabei ist der Umgang der Filme mit der direkten Vorlage. Schließlich gilt es ja die Fans nicht einfach nur anzusprechen, sondern zu überzeugen – ein schwieriges Unterfangen. Wie viel man dabei falsch machen kann, bewies FOX mit seinem letzten Versuch eines Reboots zu "The Fantastic Four". Ein solcher Flop blieb den Marvel Studios bisher erspart und das offenbar auch deswegen, weil man so nah an der Comic-Vorlage geblieben ist.
Bestes Beispiel dafür, wie die beiden Elemente Film und Comics mehr und mehr miteinander verschmelzen, ist der zuletzt erschienene Titel "Avengers & Guardians of the Galaxy – Die Thanos-Krise" von Brian Bendis und Zeichner Mark Bagley.
Darin treffen und verbünden sich die Avengers mit der bunten Heldentruppe aus dem All, um gemeinsam gegen den Titanen anzutreten. Dabei folgt man nicht dem aktuellen Geschehnissen in den Comics, sondern erschafft eine in sich geschlossene Geschichte. So besteht das Avengers-Team aus der Zusammensetzung der letzten beiden Filme von Joss Whedon. Das Ziel dahinter ist einfach und ziemlich verständlich. Der Titel ist strenggenommen der Versuch Comic- und Filmfans gleichermaßen anzusprechen und das gelingt Bendis stellenweise sehr gut. Trotzdem werden wohl einige Comicfans eher enttäuscht sein, besonders dann wenn sie bereits "Infinity" von Jonathan Hickman gelesen haben. Hier kann der Titel einfach nicht mithalten.
Fazit
Autor Brian Bendis startet einen gut gemeinten Ansatz und doch bleibt eine leichte Ernüchterung am Ende des Tages zurück. Dass Bendis es auch anders kann hat er bereits bewiesen – mit "Civil War 2".
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