Es besteht kein Zweifel, Wolverine ist nicht nur einer der bekanntesten Superhelden des Marvel-Universums, sondern auch eine der beliebtesten Comicfiguren überhaupt. Seine Entstehungsgeschichte, bzw. sein Werdegang als X-Man sind wohl dank der zahlreichen Kinofilme und der Verkörperung durch Hugh Jackman sehr bekannt.
Dessen gefeierte Darstellung von Wolverine endete jedoch in diesem Jahr mit "Logan" und somit vorerst auch die damit verbundene Zukunft von Wolverine auf der Kinoleinwand. Die Zukunft von Wolverine innerhalb der Comics ist wiederum zweigeteilt. Mit "Der Tod von Wolverine" von Autor Charles Soule, nahmen wir erst im vergangenen Jahr 2016 Abschied von jenem großen Helden.
Die Geburt eines Helden
Im Jahr 2010 war es wiederum niemand geringeres als Comiclegende Mark Millar, der mit "Old man Logan" ein neues Kapitel im Leben von Wolverine aufschlug. Er legte dafür den Fokus komplett auf eine alternative Zukunft der Figur, in der fast alle Superhelden tot sind oder als verschwunden gelten.
Das, was noch von der Welt übrig geblieben ist, haben die mächtigsten Superschurken untereinander aufgeteilt. In eben dieser Welt lebt nun der einstige X-Man Logan das Leben eines einfachen Farmers, zusammen mit seiner Frau und ihren gemeinsamen Kindern. Zumindest solange, bis er auf seinen alten Freund Hawkeye trifft und der ihn um einen schwerwiegenden Gefallen bittet. Dieser zu Recht großgefeierte Comic verstand es eindrucksvoll, eine absolut düstere und ernste Geschichte zu erzählen wie kaum ein anderer Comic zuvor. Fast schon typisch für Millar, ist aus dem einst gefürchteten Helden ein gebrochener und wehmütiger Mann geworden.
Neue Wege
Jeff Lemire nicht der erste, der sich an eine Fortsetzung getraut hat. Bereits mit "Old man Logan – Die Rückkehr" versuchten sich gleich zwei Autoren daran, die Geschichte von Logan weiterzuerzählen. Brian M. Bendis und Evan Brandon lieferten extra für das "Secret-Wars Event" einen Sonderband ab und versuchen darin Logans Erlebnisse in der Battle World weiterzuerzählen.
Diesen Aufhänger will sich jetzt Jeff Lemire mit seiner offiziellen Fortsetzung zunutze machen und holt sich dafür Andrea Sorrentino mit ins Boot. Der hatte bereits eben jenen Sonderband mitgestaltet und ist nun bei "Old Man Logan 2" als Hauptzeichner dabei. In ihrer Geschichte ist Logan im aktuellen Marvel-Universum angekommen und befindet sich mitten zwischen dem zweiten Civil War und dem drohenden Krieg der X-Men gegen die Inhumans.
Schwieriger könnte die Lage daher kaum sein. Im dritten Band der Reihe findet Logan endlich die Spur zu jenen, die seit kurzem Jagd auf ihn machen. Sein Weg führt ihn dafür ins ferne Japan und mitten hinein in eine tödliche Falle. Um zu überleben, muss er sich ausgerechnet mit einem anderen Feind verbünden. Dabei tritt er einem noch nie dagewesenen Gegner gegenüber.
Am Ende des Weges
Mit Band 3 "Der letzte Ronin" kann Lemire die bisherige Qualität seiner Comicreihe erwartungsgemäß hochhalten und erfüllt damit die Wünsche der Fans auf eine gute und gerechtfertigte Fortsetzung. Bewusst zieht er sich hier aus allen anderen Ereignissen und Geschehnissen des sonstigen Marvel-Universums heraus und gibt seiner Figur den Platz, den sie braucht. "Old Man Logan 2" funktioniert wunderbar als Einzelstück und ist auch durchaus für Neueinsteiger geeignet. Komplett ohne Vorwissen sollte man sich aber trotzdem nicht an die Reihe wagen.
Fazit
Ohne Zweifel – "Old Man Logan 2" ist eine gut umgesetzte Fortsetzung, die es schafft, ihrem Vorgänger gerecht zu werden. Wieder einmal wird es aber erst die Zeit zeigen müssen, ob es schlussendlich zum Meisterwerk reicht. Zu wünschen wäre es.