Dieser hat nach all der Zeit in einer fremden Dimension langsam damit begonnen, seinen genialen Verstand zu verlieren und droht nun endgültig alles zu verlieren. Von Kindheitserinnerungen geplagt, muss Grant einen Weg finden, wieder der Alte zu werden. Zu jenem großen Denker, der einst das Rätsel der schwarzen Wissenschaft enträtselte und den Pfeiler erfand, um in fremde Dimensionen zu reisen. Er trägt die Verantwortung für die Dinge, die geschehen sind und es liegt nun in seiner Hand, welchen Dinge noch geschehen werden.
Ja, Rick Remenders Comic-Reihe "Black Science" wird auch mit dem vierten Band ein Stückchen komplexer und noch abgedrehter als schon zuvor – und ja, natürlich sollten Neueinsteiger die Finger von diesem Band lassen!
Der Einstieg in die Reihe lohnt sich aber auf jeden Fall und auch Band 4 ist erneut ein klarer Beleg dafür. Waren schon die ersten drei beim Splitter-Verlag erschienen Bände toll geschrieben und ebenso zeichnerisch umgesetzt, so setzt dieser Band sogar noch eins drauf.
Band 1 bis 2 waren vor allem noch von ihrem erzählerischen Tempo geprägt. "Gotteswelt" nimmt dieses Tempo wieder raus und besinnt sich wieder auf das, um was es eigentlich geht: mit Grant McKay einen starken, aber dennoch vielschichtigen Hauptcharakter zu erschaffen. So erfahren wir mehr über sein Leben als Kind und wie schwierig seine Vergangenheit als junger und rebellischer Sonderling war. Es ist die Geschichte wie Grant McKay zu dem Mann wurde, der er nun ist.
Der Band weiß aber noch mehr zu erzählen. So schließt er unter anderem auch den Handlungsbogen um die Affäre zwischen Grant und Rebecca ab. Einmal mehr schafft es Remender hierbei ein gut funktionierendes und keineswegs langweiliges Ende zu finden. Er setzt dabei genau den Schlusspunkt, den dieser Handlungsstrang verdient und schafft somit einen der stärksten Höhepunkte in dieser Geschichte.
Bei so viel Lob dürfen aber zwei Männer natürlich nicht vergessen werden: Dean White und Matteo Scalera. Sie sind es erst, die die Geschichte von Remender in die richtigen Bilder und Farben umsetzen. Scaleras moderner und detailverliebter Zeichenstil bringt dabei immer wieder unglaublich schöne, aber auch gleichzeitig sehr bizarre Geschöpfe und Landschaften zum Vorschein. Alles in allem erschaffen diese drei Herren so mit jedem Band ein neues fantastisches Kapitel in der Welt von "Black Science".
Fazit
Rick Remender lässt keine Zweifel offen und präsentiert mit dieser Reihe eindrucksvoll sein ganzes Können als Autor. Kolorist Dean White und Zeichner Matteo Scalera runden das ganze schlussendlich mit Bild und Farbe voll ab und verdienen genauso viel Lob wie ihr Autor und somit gehört Black Science ohne Frage zu den Comic-Reihen, bei denen man hofft, sie würden nie enden.
Großartig.